Donnerstag, 5. November 2009

Regnerisch, mit einer Chance auf Fleischbällchen

Ungemütliche Begriffe á la trüb, regnerisch, kühl, bewölkt, nass oder gewittrig stehen bei deutschen Wetterfeen hoch im Kurs. Habt ihr euch nicht auch schon immer jemanden gewünscht, bei dem ihr euch über das ewig triste Wetter beschweren könnt? Vielleicht einen Wetter-Minister, eine Sonnenscheinbehörde, oder ein Wetter-Änderungs-Amt?

Unrealistisch? Typisch, dass der Deutsche sich wieder künstlich über Dinge aufregt, die er sowiso nicht beeinflussen kann? Paperlapapp. Die Chinesen machen es doch vor. Dort gibt es tatsächlich ein Amt für Wetterbeeinflussung. Auf Wunsch der Obrigkeit werden Wolken via Flugzeug spezielle Salze geimpft, an denen sich Regentropfen bilden, die wegen ihres Gewichtes irgendwann zu Boden träufeln. Klingt toll - ist aber Moppelkotze.

Der so erzeugte künstliche Regen fällt meist stärker aus als natürlicher Niederschlag und erstreckt sich über größere Gebiete. Wenn ich also Düsseldorf treffen möchte, versenke ich Holland. Totales Chaos rufe ich hervor, indem ich mich bei der Menge der abgeworfenen Chemikalien verrechne. So geschehen in Peking. Die Folge war ein unkontrollierter Schneesturm mitten in Chinas Vorzeigemetropole. Verkehrsunfälle, ungläubige Blicke kleiner, verblüffter Chinesen und böse Anrufe bei den Wettermachern. Ich wollte doch Sonne, Mensch!

Samstag, 24. Oktober 2009

Lieblink zum Wochenende

Suchen kann doch jeder! Ob bei Google, Wikipedia oder DuEnglischeuntergrundbahn. Finden ist die wahre Kunst. Folgendes Video vereint die Top 100 Videos der virtuellen Röhre in einer knapp 3 Minütigen Sammlung. Danke hübsches Mädchen im Vorspann! Jetzt ist Finden auch einfach!

Weltraumflugfachverkäuferin

Wurstwarenfachverkäuferin war Gestern! In Österreich können Brigitte und Eische ihren Kunden jetzt Weltraumreisen in den Einkaufswagen legen. Und nein, ich bediene keine Vorurteile. Das sind Stereotypen. Genau so wie es typisch ist, dass die Tickets für einen Ausflug ins Schwarze Dunkel um unserem Planeten rum` nicht im Reisebüro, sondern im Supermarkt zu haben sind. Was denn, noch nicht gefunden? Schau nochmal zwischen den Raumanzügen und den Mondlandefähren nach. Die müssten ganz in der Nähe von Mars und Milkyway sein.

Lach nicht! Die Österreicher meinen das tatsächlich ernst. Wie alles, bei dem sie hoch hinaus wollen /:=). Sie warnen Hobbyastronauten sogar davor, dass Raumflüge andere Belastungen zur Folge haben, als gewöhnliche Linienflüge. Die Schwimmweste finden Sie aber nach wie vor unter ihrem Sitz. Klapptischchen und Stewardessen sind in den stolzen 240.000 Euro pro Ticket allerdings noch nicht mit inbegriffen. Dafür bekommt der österreichische Geldbaumzüchter aber immerhin das nötige Fitnesstraining, einen maßgeschneiderten Sicherheitsanzug, den Flug in den Orbit und ein Foto mit E.T. . Ach und natürlich darf er auch zur After-Flight-Party. Wenn ihm nach dem Flug nicht schon kotzübel war, kann er es da dann nachholen.

Dienstag, 13. Oktober 2009

7...

...ist ein super Trinkspiel. "Sieben" heißt aber auch das neueste Kind der Windows-Macher. Ein Zufall? Ihwo! Bei beidem kippt der Normalomensch lieber früher als später aus den Latschen, sieht bunte Farben und wird von Sportsfreund Hirn mit Fehlermeldungen überhäuft. Der einzige Unterschied: Beim lustigen Pinchenspaß sinds die eigenen Promille - bei Windows 7 die der Entwickler.

Wer mich jetzt für einen dieser Microsoft-Hasser hält: Nö. Ich verwende selbst viele Microsoft Produkte. Ironischer Weise werde ich mir gerade deswegen nächstes Mal einen Mac kaufen. Einen Computer, mit dem ich die Software verwenden kann, die ich möchte. Ohne, dass auf einmal Programme nicht funktionieren, weil Microsoft die doof findet. Zum Beispiel Quicktime: doof. Oder Spiele ohne (absolut nutzloses) "Games for Windows"-Siegel: Auch doof. Firefox? Endgegner.

Das merkt man auch recht schnell, wenn man, wie ich, versucht mit dem beliebten Browser Windows 7 via Microsofts Academic Allience (MSDNAA) herunterzuladen - UND es danach zu installieren. Während der Download der 2,5 Gigabyte nämlich noch angenehm unaufregend verläuft, verweigert anschließend die Installation beleidigt den Dienst. Warum, möchte man fragen. Ein erneuter Download, mehrere DVD-Rohlinge und eine Google-Suchorgie später kannte ich die Antwort. Und mal ehrlich, wie dreist muss Microsoft eigentlich noch werden, bevor die Gesetze der Marktwirtschaft endlich greifen? Die Fensterbauer sperren Kunden, die den Feuerfuchs zum Download verwenden, knallhart aus. Lädt man die selbe Datei per Microsofts hauseigenem Internet Explorer herunter, ist sie knappe 200 MB größer - und lässt sich problemlos installieren.

Allein die Tatsache ist eine Frechheit. Dass ich diese Information in einem winzigen Fanforum zu Browsergames gefunden habe - und nicht etwa auf der Webseite des Softwareriesen - bescheinigt den Jungs aus Redmond den Horizont einer knieenden Ameise.

Mittwoch, 23. September 2009

Klar zum Ändern - Oder Schiffbruch?

Das ist ein heißer Draht. Die hier kann nen` Spagat. Und das ist ein echter Pirat. Stopp! Moment, falsches Foto. Hut, Augenklappe und rostiger Degen sind out. Heute sehen Piraten so aus. Der Captain heißt auch nicht mehr Jack Sparrow sondern Jens Seipenbusch und geplündert werden keine reichen Handelsflotten, sondern Bundestagsmandate.

Wie sich das für echte Piraten gehört wurde dafür kräftig Krawumm gemacht. Griffige Wahlplakate, gläserne Autos, massive Onlinewerbung. Selten hat eine so kleine Partei einen dermaßen großen Rummel um sich und ihr Wahlprogramm gemacht. In einer Vorabstimmung haben es ihr die StudiVZ-User mit fast 18 Prozent gedankt. Aber Moment, Wahlprogramm? Hat überhaupt irgend jemand dieser 18 Prozent das Wahlprogramm der Freibeuter mit Verstand gelesen?

Es lassen sich schnell Standpunkte finden, die besonders unter Jugendlichen mehrheitsfähig wären. Ablehnung der Schäuble`schen Überwachungsrepublik, Freiheit für Computerspiele oder die Abschaffung der Studiengebühren. Die eigentliche Stärke der Partei liegt aber in dem, was sie nicht sagt. Worte zu Reizthemen wie Mindestlohn, Afghanistaneinsatz oder Hartz IV sucht man im Wahlprogramm vergebens. Das Geheimrezept der Piraten: ohne Meinung, kein Dissens. Vielleicht sollte sich die Partei in "Klabautermänner" umbenennen.

Dafür abgewatscht wurden sie in der Bundestagswahl. Mit lappigen zwei Prozent entwickelte sich die volle Breitseite für Captain Seipenbusch als Boumerang. Die Mehrheit der Wahlberächtigten halten offenbar nichts von coolen Namen und inhaltslosen - dafür aber angenehmen, weil populistischen Programmen. In diesem Sinne liebe Piraten: Mit dem Zweiten, sieht man eben doch besser!

Mittwoch, 16. September 2009

Feier-Abend

Zunächst möchte ich mich bei den lesefähigen 5% der deutschen Bevölkerung für meine Schreibfaulheit der letzten Zeit entschuldigen. Oder auch nicht. Ist immerhin noch mein Blog. Also Ruhe! Außerdem habe ich gleich mehrere super Ausreden:

1. Meine letzten beiden Wochen der Semesterferien sind angebrochen. Das muss doch gefeiert werden. Am Besten mit Freunden aus aller Welt. Am Wochenende besuchen mich beispielsweise eine ganze Kompanie äußerst sympatischer Menschen aus Köln.

2. Distcrict 9 kicks ass! Gesehen habe ich den im Kino am vergangenen Freitag - und habe ihn sofort auf meine (viel zu lange) To-Purchase-List gesetzt. Für die Raubkopierer unter euch: Purchase bedeutet kaufen. Mit Geld und so.

3. Ich Medienkind musste mir endlich mal wieder vom Unterschichtenfernsehen erklären lassen, welche Sportarten momentan Trend sind, warum Melonen in Japan viereckig sind und dass das neue Sagrotan den Schweinegrippevirus zerstört. So fand ich verblüfft heraus, dass "Roadskipping" die neue Trendsportart der Deutschen ist. Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder, (1.) mein Wohnort liegt nicht in Deutschland, was google Earth aber verneint. Und google hat immer Recht. Oder (2.) die trendigen Seilchenhüpfer veranstalten heimliche, sakrale Hoppelveranstaltungen im Wald. Selbstredend unter Ausschluss der Öffentlichkeit. So viel zur ultimativen Trendsportart.

Es gibt sogar noch eine dritte Variante: Das Cleverle aus der TV-Redaktion hat am neuen Sagrotan genippt. Immerhin verspricht die neue Werbung selbstbewusst den H1N1 Schweinegrippevirus beseitigen zu können. Sensationell! Ich kann also mit einem Putzmittel einen Virus wegsprühen, der von der Welt Gesundheitsorganisation als weltweite Pandemie eingestuft - und für den, trotz Millionenbudget, noch immer kein zuverlässiger Impfstoff entwickelt wurde. Toll! Dem verantwortlichen - beziehungsweise verantwortungslosen - Marketinggenie möchte man dieses Wundermittel doch liebend gerne vorbeugend Spritzen.

Super war auch der TV-Tipp Motten mit Hilfe von Schlupfwespen zu bekämpfen. Dazu soll ich ein Nest der sumsenden Fliegeviecher in meinen Schrank hängen. Dort legen die dann ihre Eier in die Larven der Motten und sorgen so für Lochfreie Garderobe. Ich versuche es lieber mit Sagrotan...

Dienstag, 25. August 2009

Kampf der Synonyme - oder warum der Neep-Neep die behaarte Bifi wamst?!

Ich weiß, es ist eigentlich viel zu früh für Internet. Die Lichter sind auch noch überall aus. Aber ich habe ein Problem. Ich fühle mich alt. Im Ernst, wie kann es sein, dass ich Onlinesprössling (10 Jahre kontinuierliche Bildschirmbräune machten mich dazu) plötzlich die einfachsten Satzkonstruktionen nicht mehr verstehe?
♥bf4e-schatzy shakira-chantal du bist für mich alles ...schwester-ersatz...du bist einfach meine keule ich liebe dich und will dich never looosen
♥jojo du bist meine biG sis =) xD love dirr so sehr :-**
♥chiara-jaqueline &nd Börlin-Katrien...meine beiden süßen liieb euch derbs dolle ihr seit so tolliq :-*
Na dämmerts schon? Nun gut, ich habe den Atari- und PacMan-Boom noch aus dem Mutterleib verfolgt, doch selbst mir sind solch Sprachperversitäten noch nicht begegnet. Versteht mich nicht falsch - ich bin kein Feind der Jugendsprache. Im Gegenteil. Ein verschmitztes "lol" oder stylisches "thx" verbindet immerhin noch der gemeinsame Sinn Abkürzungen zu sein. Aber warum soll ich "lovv" an Stelle von "low" schreiben? Die Lösung liegt auf der Hand; Sie ist wirklich schnell nachvollziehbar: PC Spiele steuert man mit der Tastatur. Auf "A" geht man einen Schritt nach links, auf "D" macht man einen Hopser nach rechts und auf "W" selbigen nach vorne. Wie soll ich also, während ich laufe, "low" schreiben? Eben. Und weil das "W" im Englischen "Double-U" heißt, schreibe ich stattdessen "lovv". Logisch.

So schwierig ist das Internetkaudawelsch also offenbar gar nicht. Eigentlich sogar richtig analog. Wenn nicht sogar vierlagig. Wer jetzt nicht richtig Mauke hat Deutsch 2.0 zu pumpen, ist ein Bodenturner. Aber Moment: Bevor ihr Geld für einen VHS-Kurs ausgebt - Ich habe Euch drei kleine Beispiele vorbereitet, mit denen Ihr Euer Sprachtalent vorab überprüfen könnt. Prädikat, Subjekt, Beleidigung, -Alter.

  1. Letztens wollte ich meine Keule knispeln, aber sie wollte nicht ohne Hoppeldrop.
  2. Dimitri der Partypopper hat sich mit Hülsenfrüchten zugeklingt, ist dann wieder ausgetillt, da sein Nebenchecker meinte, dass er Nuttendiesel trage.
  3. Shakira rippte das Perlhuhn, lederte sie noch ordentlich ab und wurde zu Hause von ihrer Erzeugerfraktion gewamst, weil sie schon wieder den Fünf-Finger-Rabatt ausgenutzt hatte.

Samstag, 15. August 2009

Kleiner Ratgeber zur Kompensation der Inkompetenz

Es gibt in Deutschland viele lustige Menschen. Manche freiwillig - die meisten unfreiwillig. Dazu zählen auch diese knuffigen, 25 Jahre alten BWL-Absolventen, wenn sie sich mal wieder voluminös vor die Kamera stellen und selbstbewusst Aktienkurse diskutieren. Was auch immer es an einer bereits abgedruckten Linie zu diskutieren gibt. Als ob aus dem Tal rückwirkend noch ein Hochpunkt werden würde, weil es die Erklärung so schön fand. Ich glaube das sind die gleichen Leute, die mit gehobenem Alter bei 9Live anheuern, um dann entweder über ihre eigenen Kurven zu streicheln, oder Karten zu legen.

Herrlich unterhaltsam sind auch Unternehemsberater. Stets gut gekleidet, die Haare auf halb sechs gebügelt und ein Inkompetenz-Kompensations-Talent, das mir förmlich entgegenruft: "Jawoll! Ich erkläre dir heute die Welt! Here I come to save the world - tadaa!". Erst letztens war es wieder soweit. Es wurde doch tatsächlich untersucht, warum Lebensmitteldiscounter à la ALDI und LIDL in Deutschland so erfolgreich sind. Und weil wir hier von einer wissenschaftlichen Erhebung sprechen, dauert das. Nämlich drei Jahre. Danach war klar, ihr werdet es nicht glauben: Es liegt am Preis! Die Deutschen könnten sich teurere Lebensmittel nicht mehr leisten und weichen automatisch auf günstigere Angebote aus. Wow! Solange ich für mein Geld derart wertvolles Wissen bekomme, kaufe ich doch gerne weiter holländische Tomaten und Doseneintopf.

Sonntag, 2. August 2009

Contra Puppenspiele - Pro Spiele mit Puppen

Männer, es ist an der Zeit zusammen zu halten. Zeit, den Frauen und ihrer einverleibten Emanzipation die Grenzen aufzuzeigen. Hört auf in Männerspielen besser zu sein, als wir. Macht bitte nie wieder Bundeskanzler und vorallem: verwandelt zu keiner Zeit eine harmlose Eisenbahn in ein Kosmetikstudio. Auf diese famose Idee kam ein junges Exemplar eures Geschlechts während meiner bis dato gemütlichen Fahrt zum Flughafen von Nagoya.

Daran, dass ihr Frauen gerne hunderte von Tütelchen und Töpfchen, sowie Püderchen und Spiegelchen mit euch rumschleppt, habe ich mich gewöhnt. Hunde lösen das Kosmetikproblem einfacher - aber okay. Frauen und Pragmatismus stehen ohnehin nur selten zu Recht in einem Satz. Dass nun aber schon DINA4 große Wandspiegel, nebst Lockenwickler, Föhn und Haarbürste in einer pinkfarbenen Handtasche mitgenommen werden, verblüffte mich dann doch.

Ich habe die Vermutung ihr organisiert eure Sippe in unterschiedliche Spezialeinheiten. Damit garantiert jeder Typ Mann die richtige Behandlung erfährt.
  1. Die normalen, ungefährlich anmutenden Hausfrauen. Das sind die gewöhnlichen Frauen, die mit "Nein" eigentlich "Ja" meinen und gemeine Fragen stellen á la "Schatz, sehe ich gut aus?".
  2. Die optimal emanzipierten Powerfrauen. Früher gabs` die nur in Russland. Heute rauchen auch die deutschen Frauen, möchten mit uns Männern über Politik diskutieren - wobei diskutieren meistens Recht haben bedeutet - und genauso Autos tunen und Fußball spielen, wie es die Erfinder der schmutzigen von Bier angetriebenen Sportarten tun.
  3. Die Püppchen. Nur dazu erschaffen, uns Männern das Leben zur Hölle zu machen. Pink ist meist die Farbe der Wahl, dazu piepsige Stimmen und ein Blick, der die Blödheit auf die Ersatzbank verweist. Das sind übrigens die Gleichen, die bei Zugfahrten nach der Uhrzeit aussteigen ohne zu wissen, wie ihr Zielbahnhof heißt.
Meine Reisebegleitung gehörte eindeutig zur dritten Gruppe. Andere Frauen machen auch komische Dinge, aber wer auf einem winzigen Ausklapptisch - ähnlich denen in Flugzeugen - sein Kosmetikstudio einrichtet, kann nicht mehr alle Döschen im Schrank haben. Später begann mein liebes Püppchen damit ihre Haare per Lockenwickler in Form zu bringen. Während der Zugfahrt. Gibt es dafür keine Badezimmer? Dass die gute Frau dann noch mit einem Wust an Schminkutensilien Rembrandt Konkurrenz machte, wunderte mich nicht mehr. Ich freute mich zu sehr auf meine Rache für eine Stunde Badgeruch. Püppchen, am Gang sitzend, musste bei der Anfahrt auf meinen Zielbahnhof zunächst hektisch ihr Zeug zusammenraufen, bevor ich ihr entsetzt und etwas schadenfroh ein: "Oh dear, look you`ve missed a spot!" entgegen rief. Was dann geschah, weiß jeder Mann, der schonmal eine Frau im puren Stress gesehen hat.

Samstag, 25. Juli 2009

Sagmal, regnets?

Ich habe mich in den vergangenen drei Wochen gerne über 36 Grad und Sonneschein beschwert. Ich weiß. Aber auch nur, weil ich für eine Regenzeit gepackt hatte. Die wurde mir hoch und heilig für meinen Reisezeitraum angekündigt. Das wäre die angenehmste Zeit für Besucher aus Europa, hieß es. Jetzt ist sie da - die Regenzeit - und ich will den Sommer zurück.

Es wurde grau und tröpfelte. So schlimm kann das nicht sein, dachte ich - sonnenverwöhnter und schirmloser Europäer - und trotzte dem bisschen Wasser. Man hätte stutzig werden können, als die Einheimischen hektisch unter Brücken, Bäumen und Vordächern verschwanden. Wie die Kakerlaken wenn das Licht angeht. Ich war eher eine ganz und gar unhektische Schildkröte. Unbeeindruckt von dem nervösen Treiben und auf die eigene Schrittfolge konzentriert. Was sollte schon aus diesem mickrigen Wölkchen da kommen?

Hunde und Katzen. Ach was, Rinder und Nilpferde regnete es. Und 3/4 davon waren am Ende in meinen Klamotten. Nach dem Auswringen und Trockenföhnen hätte ich einen Zoo mit Nilpferden füllen können. Ich wollte wissen, ob so ein Loch im Himmel normal sei für Japan und fragte an der Rezeption meines Hotels nach. "Buddah", hieß es da. Aha. "Buddah made rain come Japan." Achso. Dann wollen wir doch mal diesem Herrn Buddah den Ast gerade biegen. Ein echter Deutscher weiß doch schließlich, wie man sich gegen solch eine Unverfrohrenheit zu wehren hat.

Die nette Hotelangestellte piepste mir noch zu, wo ich Buddah am Besten finden könne. Schon beeindruckend, was sich ein Japanischer Staatsmann für Prachtbauen hinsetzen darf. Wenn ich das mit den deutschen Ämtern vergleiche...Teppiche in Modderfarbe und steril nüchterne Einrichtung. Auch die Arbeitsatmosphäre scheint mir hier viel entspannter zu sein. Die Angestellten von Herrn Buddah laufen sogar in Bademänteln rum. Toll. Von einem wollte ich wissen, wo er denn nun ist, der Chef. "Buddah is everywhere". Ok, hat er Recht. Ein bisschen selbstverliebt ist der kleine dicke Mann offenbar schon. Everywhere hat er sein goldenes Konterfrei aufgestellt. Aber wo isser denn nun genau? "In the air. In the sea. And in your heart". Ach so ist das mit dem. Dann soll er noch mal genau nachschauen, ob ich mir wirklich so viel Regen gewünscht habe. Einen Tag vor meiner Heimreise. Das hätte doch auch noch Zeit gehabt.

Aber so ist das nunmal mit dem Regieren. Nie kann mans` Allen Recht machen. Als Abschiedsgeschenk habe ich dem kleinen Dicken noch ein Räucherstäbchen angezündet. Das steckt man dann in einen Topf voll Sand und fächert sich den Rauch ins Gesicht. Vielleicht macht das ja einen guten Eindruck und ich komme Morgen trocken nach Hause.

Dienstag, 21. Juli 2009

Eiiin belegtes Brot mit Schinken...eins mit Gulasch eins mit Brei

Nach knappen drei Wochen Japan und einigen Experimenten habe ich die Berechenbarkeit der europäischen Küche schätzen gelernt. Wenn ich in Deutschland eine Bäckerei betrete um mir ein Milchbrötchen zu kaufen, bekomme ich ein Milchbrötchen. In Japan wird man von einer Gulaschfüllung, einer mutigen Kombination aus Nutella und Vanillecreme, bunten Pasten und sonstigen Geschmacks-Vergewaltigungen überrascht. Nicht unhäufig wird das Frühstückchen noch live im Supermarkt per Mikrowelle aufgewärmt. Spätestens dann weiß man: Das ist kein gewöhnliches Milchbrötchen - da lauert wieder etwas Unverhergesehenes. Wenn man Glück hat, entdeckt man einen neuen, interessanten Geschmack. Wenn man Pech hat, ist man um ein Paar Yen ärmer und immernoch hungrig.

Also bitte, dass in diesen unscheinbaren Teigbällchen Tintenfische versteckt wurden, war dann doch wirklich offensichtlich. Oder nicht? Früher oder später resigniert jeder Europäer und gibt den Löffel ab. Und tauscht ihn gegen Stäbchen. Mit den Dingern zu essen erinnert am ehesten an Fondue. Man sieht sich eher satt, als dass man sich satt isst. Sehen ist ein gutes Stichwort. Denn als kleine Hilfe für doofe Ausländer sind in vielen Restaurants die Gerichte vor der Tür mit Plastik nachgebaut. Sieht super aus, schmeckt aber nicht- also lieber das echte Essen bestellen. Übrigens: Fleischmenschen, die gerne spüren, dass Sie etwas zwischen den Zähnen haben, werden ebenfalls schnell ins Gras beißen. Im wahrsten Sinne.

Fleisch gibts` in Japan nämlich nur in Schmuddelheftchen. Aber dann in allen Geschmacksrichtungen - und noch dazu so schlecht zensiert, dass selbst der prüdeste und phantasieloseste Koppulierungslegasteniker erkennt, wie sich da gerade jemand den Zapfen streicht. Wenn man überlegt, dass diese Hefte für knapp zwei Euro an jeder noch so unversteckten Ecke zu haben sind und direkt neben Kinos, Lebensmitteln und Elektromärkten angeboten werden, darf man sich um die Wirksamkeit des japanischen Jugendschutzes mit Recht Sorgen machen. In Deutschland, dem Land mit einem der härtesten Jugendschutzgesätze weltweit, möchten Politiker Paintball und Computerspiele verbieten.

Viel feuchten Spaß kann der Japanreisende aber auch ganz unschmutzig beim Getränkekauf haben. Ein unscheinbares, leicht grünlich schimmerndes Gebräu entpuppt sich beim ersten Schnuppern gerne mal als Grassaft. Die Japaner quetschen allen Ernstes Gras aus - und ich meine gewöhnliches, grünes Gras - und schlürfen dessen Saft. Alternativ kann man Milchtee mit Lichistückchen, Kaugummi Soda und einen Wust an mehr oder weniger schmackhaften Tees probieren. Und Ihr könnt Euch sicher sein, dass der jeweilige Geschmack dann so intensiv ist, dass Euch nach einer Dose "Super Lemon Soda" die Geschmacksnerven für eine Weile den Finger zeigen. Wenn Du dir jetzt vornimmst schlau nur Wasser zu trinken: Klappt nicht. Wo Wasser draufsteht ist meistens Zitronen-, Limonen-, Gum-, oder sonst irgend ein Mist drin.

In diesem Sinne: Ich komme am 27. Juli wieder nach Hause. Ich bin für Essensspenden dankbar. Insbesondere Fleisch und normales, ungefülltes Brot wird gern genommen.

Montag, 20. Juli 2009

Navigation für Fortgeschrittene

Oder wie man aus knapp 2 - 18 Kilometer macht. Geschafft habe ich das in Tokio, meiner vorletzten Station in Japan. Wer schon einmal da war weiß, dass Tokio bombastisch ist. Wer noch nicht das Vergnügen hatte diesen interessanten Duft aus altem Bratfett, schwitzenden Touristen und siffigem Wasser zu entdecken, weiß es jetzt. Denn neben der schieren Größe und dem abermals - leider für Japan typischen - grenzenlosen Übergang von Einkaufsmeile zu..."Hauptverkehrs"-Straße hat die Hauptstadt nicht viel zu bieten.

Frohen Mutes lief ich also gegen elf Uhr los. Wer jetzt denkt: ,,Ohh, der plant ja seine Wanderungen richtig gut vorher.", darf das aus Imagegründen gerne weiterhin glauben. In Wirklichkeit verhält es sich aber ähnlich wie mit dem Harndrang - ich nehms` wies` kommt. Dementsprechend verblüfft war ich, als sich plötzlich ein großer, roter Turm vor mir auftat. Mann weiß: Je größer, desto besser - da musst du hin. Angekommen bin ich um zwei Uhr Nachmittags. Zurück im Hotel war ich um 17 Uhr. Dort wollte ich - von meiner eigenen Gigantonomie beeindruckt und restlos von meinen brillanten Navigationskünsten überzeugt - herausfinden wie weit ich denn nun eigentlich marschiert war. Man muss ja wissen, was man sich später auf die Krone schreibt. Das war bevor ich Google Earth installiert hatte.

Danach wusste ich: Ich bin in sechs Stunden bei 30 Grad 18 Kilometer in Tokio rum gelaufen, um dann festzustellen, dass der blöde Turm in Spuckweite zu meinem Hotel steht. 1,7 Kilometer entfernt. Noch dazu in Blickrichtung meines Zimmerfensters. Wer die Fotos auf Flickr gesehen hat weiß, dass dort lediglich ein großes Haus im Weg steht. Ich wette - da hinter steht der.

Beleidigt, etwas gekränkt und über schmerzende Füße schimpfend wird jetzt lecker zu Abend gegessen. Wenn ichs` denn finde. Und nicht wieder ein großer, grüner Käfer drauf fällt. Andere Geschichte...nächstes Mal. Nacht.

Freitag, 17. Juli 2009

Who is da biggest?

Hatte ein junger Japaner auf seinem T-Shirt stehen. Vermutlich weiß er nicht, dass das japanische "M" unser europäisches "S" ist. Oder er ignoriert es konsequent. Was an Centimetern fehlt, muss das Ego eben ausgleichen. Too dumm too fail. Manchmal habe ich das Gefühl, ich kenne solche Leute. Meistens sind das die Gleichen, die diese T-Shirts mit den unfreiwillig komischen Aufschriften tragen. Wenn etwa eine opulente Frau "Runners´ Generation" durch die Gegend propagiert, kann ich das einfach nicht glauben. Andere provizieren lieber durch ein "Hugg me, kiss me and I will be yours". Was der Freund wohl dazu sagt, wenn man der Aufforderung einfach mal nachkommt?

Ich habs` nicht ausprobiert. Deswegen sitze ich hier auch gerade alleine im Hotel und kann tippen. Und Fernsehen. Leider bin ich kein Fan von qietschbunten, von blinkenden Einblendungen überfluteten Gameshows - alternativ gibts` auch von blinkenden Einblendungen überflutete Diskussionsshows. Mehr bietet das Programm nicht. Und da die japaner in etwa so viel von Fußball halten wie ich von ihrem Volkssport Baseball, ist Fernsehen in Japan doof. Wenn sich die Moderatoren mit ihren piepsigen Stimmen dann noch ständig entschuldigen, weil das Programm durch planmäßige Nachrichten unterbrochen wird, ist der Europäer vollends genervt.

Aber hey, es ist kurz vorm` Wochenende, da springe ich doch gerne auf die Bauchbepinselung auf. Danke liebe Leser, dass ihr diesen Blog lest. Entschuldigt bitte, dass euer Browser teils lange braucht um die Bilder zu laden. Entschuldigung auch dafür, dass ihr beim Lesen Scrollen müsst und natürlich auch dafür, dass das Lesen wertvolle Lebenszeit kostet. Und weils` erst am Ende steht, kriegt ihr sie auch nicht wieder! HA! Und jetzt gehe ich mir ein Gesellschaftsbremser-T-Shirt kaufen: "Weapons don`t kill people - my blog does!"

Mittwoch, 15. Juli 2009

Von verkleideten Autos und Möbeln für Zwerge

Wenn es irgendwie streng riecht - entschuldigung, das bin ich. Die 38 Grad in Osaka fordern ihren Tribut. Hatte mir nicht irgendwer eine Regenzeit für Anfang Juli angekündigt? Schweiß regnets, sonst garnichts. Entshuldignug auch wegne der Tippfheler, ich kann die Tsatatur nihct sehen. Die habne so putzige Stühle hier. Draufstellen traue ich mich nicht.

Generell scheinen die Dinge des täglichen Lebens zu heiß gewaschen worden zu sein. So winzig wie manche Gegenstände sind selbst die zugegeben etwas untergroßen Japaner nicht. Auf der einen Seite pflastern riesige Hochhäuser den Weg, auf der anderen Seite sieht man winzige Eingänge mit Türklinken auf Beckenhöhe. Mehrspurige Hauptstraßen werden von niedlichen Autos befahren. Und überdimensionierte Hotelkomplexe haben Duschen, in denen man sich nicht gefahrlos um die eigene Achse drehen kann. Irgendwas fällt sonst immer irgendwo um.

Aber okay, man kann ja nicht in Allem gut sein. Und die Japaner haben schließlich andere Qualitäten. Zum Beispiel Sachen einpacken. Da kann es schon mal sein, dass man einen 10er Pack Batterien kauft, in denen jede einzelne Energiezelle nochmal einigeschweißt ist. Sogar Bananen - das sind diese komischen Früchte mit der dicken gelben Hülle - sind einzeln in Plastikfolie eingewickelt. Wen wundert es da noch, dass man beim Kauf von fünf fritierten Hühnchennuggets fünf Tütchen bekommt? Über Sinn und Unsinn dieses Verpackungswahns auf einer relativ kleinen Inselgruppe könnt ihr euch euer eigenes Bild machen.

Für die Tonne sind auch die Bemühungen des japanischen Fernsehens einen Michael Jackson Doppelgänger zu kühren. In Asien. Wem eine gewisse Problematik auffällt: In der Programmdirektion ist eine Stelle freigeworden. Einfach mal bewerben. Ich befürchte nämlich, dass selbst hochwertige Kostüme, wie ich sie in einem Einkaufszentrum in Osaka gefunden habe, nicht zum Erfolg der TV-Sendung beitragen werden. Apropos, im Verkleiden sind die Japaner übrigens auch super. Sogar Autos werden einfach in die Wunschmarke umkostümiert. Einfach toll, diese Japaner...

Samstag, 11. Juli 2009

"Hit Hiroshima"

Man muss den Japanern neidlos eine gewisse Affinität zu moderner Technologie bescheinigen. Wenn man in einer Eisenbahn ein Star-Trek-Gefühl bekommt und die Fliehkraft in den Kurven die Ohren beschlagen lässt, machen die Asiaten wohl irgendetwas anders als wir. Bei unseren ICEs versagt nicht grundlos ständig die Neigetechnik. Beim japanischen Pendent "Shinkansen" versagt höchstens der Depp aus Europa, der nicht mitbekommt, dass die rote Linie Richtung Tokyo auf einmal zur Blauen nach Nagoya wird.

Generell scheinen die Japaner Schwierigkeiten mit der Kommunikation zu haben. Spricht man sie an, sind sie allesamt sehr freundlich und hilfsbereit. Selbst dann, wenn sie in Wirklichkeit nicht die geringste Ahnung haben, wo der Turm ist, nachdem der doofe Europäer da wieder fragt. Recht ham` sie. Wofür gibt es schließlich Busse und U-Bahnen? Laufen ist sowiso so...80er.

Genauso gut gemeint, aber zumindest unglücklich umgesetzt sind ihre Marketingmaßnahmen. Die Werbeagentur, die auf eine offizielle Infobroschüre der Stadt Hiroshima "Hit Hiroshima" schreibt, kann sich doch von 1945 noch nicht ganz erholt haben. Weniger makaber ist die bemerkenswerte Info, die mein Frühstücksbrötchen bereit hielt: "A Taste of Bread" stand drauf. Ach was. Nächstes Mal probiere ich das Brötchen mit Fleischgeschmack. Gleich danach das mit Gemüsesuppen-Flavour. Dazu trinke ich eine Dose "Super H2O". Steht Wasser drauf - is` aber Limonade drin.

Nun gehts` aber erstmal zum Imperial Temple der alten Kaiserstadt Kyoto. Der sieht so aus: Hier, klick mich. Los. Beeindruckend, oder? Für die Geeks unter euch: Kraaasss!

Mittwoch, 8. Juli 2009

Ding Dong Wiuiu Biiieep

In Japan macht alles Krach. Ampeln spielen Musik, Getränkeautomaten sprechen und Toiletten piepen. Selbst Autos können in Japan nicht einfach Auto sein - dafür sorgen riesige Lautsprecher. Dieses gehört einer regionalen Partei mit dem motivierenen Namen "The Happiness Realization Party". Wir wählen esoterisches Zeug á la "Christlich Demokratische Union". Dass unser charismatisches Unterhaltungs-Trio Angela, Franz Walter und Guido auch die B-Note an die sympatisch lächelnde Japanerin verliert, lockt vermutlich auch nicht mehr Wähler zum Kreuzchenmachen.

Apropos, wo wir gerade schon über Unterirdisches sprechen: Meine Füße überzeugten mich davon mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause zu fahren. Nun ist U-Bahn auf Japanisch anders, als es der deutsche Stadtmensch kennt. Penibelst platzierte Türen in einer Trennwand zwischen Bahnsteig und Gleisen verhindern - zumindest für die...untergroßen...Japaner Schlimmeres. In kaugummibunter Aufschrift wird man freundlich gebeten sich in Zweierreihen zu formieren und ruhig auf die eintrudelnde Bahn zu warten. Als Ellenbogendemokratischer Europäer kommt man sich da irgendwie doof vor, wenn sich da auch noch wer dran` hält. Würden die Kölner Verkehrsbetriebe ihre, nicht auf natürlichem Weg braungebrannten, Kunden auffordern sich in einem angemessenen Maß zivilisiert zu benehmen...hallo? Uncool?! Über den Warnton, wenn sich die Türen schließen, muss ich übrigens keine Worte verlieren. Ein "wiuwiuwiu" sagt eigentlich Alles.

Interessant und irgendwie mysteriös ist hingegen, dass Fukuoka - trotz seiner mehrerer Millionen Einwohner - auffällig sauber ist. Es muss eine unsichtbare Müll-Taskforce geben, die unaufhörlich die Straßen nach Müll abscannt um ihn dann in Luft umzuwandeln. Wären Mülleimer wenigstens nur halb so hoch frequentiert wie Getränkeautomaten, könnte man den Glanz noch auf einen japanischen Ordnungsfimmel schieben. Aber selbst Kekse in einer Pappschachtel sind einzeln verpackt. Was bitte stellen diese kleinen lustigen Menschen mit all dem Müll an?

Vielleicht kommt mir ja Morgen in Hiroshima der strahlender Einfall.

Dienstag, 7. Juli 2009

This is not gate 15!

Tag zwei im Land der Miniröcke und hübsch-kurvigen Minirockträgerinnen. Von denen gibt`s aber erst nächstes Mal mehr. Leserbindung und so. Heute ist Mickeymouse, ein 54-orientierter Japaner, eine Odyssee zum Geld und die Highlights der (fast) poblemlosen Anreise dran.

Und die war lang. Insgesamt 14 Stunden Flug nebst Hin- und Hergeschickt werden auf diversen Flughäfen und Chinesen, denen erzwungenes Freundlichsein gegenüber Reisenden noch etwas schwer fällt: "This is not gate 15!" - "Yes, i know. But where is it?" - "Here is no gate!" half uns eine junge Informationsmitarbeiterin in [ZENSIERT - ich muss da auf der Heimreise nochmal hin] weiter. So enttäuschend unhilfreich und unterausgeprägt freundlich sind sonst nur Deutsche Servicemitarbeiter.

Um Einiges unterhaltsamer stellten sich mir die Japaner vor. Morgens vor einem Café stehend, forderte mich ein älterer Herr mit den warmen Worten "Yankees go home" auf, das Land doch bitte wieder zu verlassen. Nachdem ich ihm beigebracht hatte, dass ich aus Deutschland komme, entspannte sich sein grantiges Gesicht und die Ärgerfalten machten einem etwas knauserigen, aber freundlichem Lächeln Platz. Problem gelöst - könnte man meinen. Dass der kleine knochige Japaner dann fröhlich ein "H**L HI**ER" raushaut, hatte ich nicht erwartet.

Ähnlich verblüfft war ich, als eine 5-köpfige Fukuoka-Bank-Taskforce meine Unterschrift auf einem einzulösenden Reisechek nicht als die meinige hinnehmen wollte. In einem Land, in dem ein Zipfelchen zu viel oder Fleck zu wenig die Bedeutung eines Wortes komplett über den Haufen wirft, wurde mir - einem in vereinfacher Jungen-Ausgangsschrift schreibendem Europäer - via Google-Übersetzung erklärt, dass mein "T" scheiße aussieht. Man schob mir dann mit dem lieb gemeinten Hinweis "practice" ein DINA4 Blatt vor die Nase, auf dem ich meine Signatur trainieren konnte. Über Sinn- und Unsinn des Sicherheitsmerkmals "Unterschrift" darf an dieser Stelle spekuliert werden. Einer der Versuche war den mitlerweile gut amüsierten Beamten ähnlich genug. Es durfte fortan eingekauft werden.

Und weil Fukuoka groß ist, sinds` auch die Geschäfte. Ein mehrstöckiger, als Gourmetmarkt betitelter, Supermarkt bot uns alles von frischen Tintenfischen, über Riesentomaten und merkwürdig struppigen Pilzen - bis hin zu einem Wust an Crackern, merkwürdigen Hygieneartikeln, 4-Liter Sakaeflaschen und lustig bedrucktem Klopapier an. Zum Beispiel mit Mickeymouse. Ich fand schon als Kind, dass die Maus fürn` Arsch ist. Vergesslichen Menschen rennen die stets grinsenden Verkäufer im Zweifelsfall sogar bis auf die Straße hinterher, um das Wechselgeld zu übergeben. In Deutschland gibt es für sowas eine Kaffeekasse. Ein weiterer angenehmer Vorteil beim Einkaufen in Japan macht sich übrigens sehr schnell bemerkbar: Günstig ists`. 11 Cent bezahle ich für ein Marmeladen-Milchbrötchen und nur knapp 1 Euro für ein 0,5l Getränk. Für die braucht`s nebenbei kein Gourmetpalast. An jeder Straßenecke sprechen - jawohl sprechen - den Fußgänger lästige - aber durstlöschende - Getränkeautomaten an. Genau da gehe ich jetzt auch wieder hin. Die 35 Grad fordern ihren Tribut.

Donnerstag, 2. Juli 2009

Du Roque - Ich Poke

Das ist ein verfluchter Ring. Der hier steht auf Bling. Und das ist mein neues USB-Ding. Und weil das doof klingt steht "Pocken" drauf. Stopp! Falsch: "Poken", ich meinte Poken. Das ist aber auch schwer auseinander zu halten. Beides ist für Leute, die sich von Anderen was geholt haben. Beides sieht irgendwie komisch aus und schnell verbreiten tut es sich auch noch.

Zuletzt auch in meine Richtung. Schließlich sind auch erwachsene Menschen wie Kinder. Ganz besonders Männer. Wenn dann so eine niedliche Riesenhand mit Gesicht in Onlineshops auftaucht klatscht mein early-adopter-Trieb vor Freude. Klatschen - nichts Anderes tut man übrigens mit den Poken... - Pokens... - Poki. Legt man die Handflächen zweier Figuren für wenige Sekunden aneinander, werden automatisch die Kontaktdaten der Besitzer ausgetauscht. Zu Hause stöpselt man sein Exemplar per USB an den PC oder Mac und darf überprüfen, ob das tatsächliche Aussehen der gesammelten Leute mit der verschwommenen Erinnerung von letzter Nacht übereinstimmt. Einfach ausgedrückt ist so ein Poken eine Visitenkarte für Web 2.0 Geeks. Und Japaner. Die veranstalten sogar Poken-Treffen, wo man dann ganz unter sich "poken" kann.

Wo wollte ich nochmal Urlaub machen? Dann muss mein dreiäugiges Alien USB-Ding wohl doch mit. Ich habe es übrigens "Sam" getauft - wer weiß warum kann mich ja mal an-poken.

Montag, 29. Juni 2009

Verschwörungshysterien

Wir wissen: Der Osama wars`. Ob 9/11, lästige Aufstände in Afghanistan oder sonst was blödes, was wieder keiner gewesen sein will. Der bärtige Mann mit dem lustigen Namen steckt bestimmt dahinter. Jeder normalintelligente Mensch weiß und glaubt das. Ausgenommen Verschwörungstheoretiker Dylan Avery. Dieser sympatische junge Amerikaner ist einzigartig. Hoffe ich.

Vor einiger Zeit sorgte sein Video "Loose Change" im Internet für Aufsehen, mit dem er stichhaltige Beweise dafür liefern wollte, dass die Anschläge des 11. September 2001 nicht von islamistischen Terroristen, sondern von der US-Regierung durchgeführt worden seien. Ginge es nach mir, würde jeder Angehörige der Opfer Dylan 50 Cent stiften, damit er seine Erläuchtungen der Parkuhr erzählen kann. Richtig lustig wurde es aber erst vor Kurzem.

Auf der Suche nach weiteren Beweisen für seine Theorie kam Dylan auf die famose Idee Geldscheine zu falten, bis sie auf einmal versteckte Botschaften offenbarten. Wenn mir langweilig ist, gebe ich mein Geld für Dinge aus, die mir Spaß machen. Dylan spielt damit Origami. Ihr könnt euch selbst überlegen, wie ihr solche Menschen nennt. Es muss übrigens unbedingt ein 20 Dollar-Schein sein. Schließlich ergibt 11 (Tag)+ 9 (Monat) 20 - das kann doch kein Zufall sein. Toll! Nach dieser Milchmädchenrechnung könnten an vielen Tagen des Jahres garkeine Anschläge passieren. Zum Beispiel an Weihnachten, oder habt Ihr schonmal eine 36 Dollarnote gesehen? Ich bin dennoch gespannt, ob ein islamistischer Attentäter den heiligen Krieg wegen eines fehlenden Geldscheins verschieben würde.

Aber sein wir ehrlich, was jucken uns Dollarnoten? Wirklich interessant wäre doch zu wissen, ob nicht auch ein findiger Zentralbank Mitarbeiter bei der Einführung des Euro ähnlich visionäre Begabungen hatte. Verrät mir der 20 Euro Schein vielleicht etwas über die Zukunft? Über das Ende der Wirtschaftskriese? Kennt der Schein meine Klausurergebnisse? Ich habe tatsächlich eine unfassbare Botschaft entdeckt: Sehet her und staunet

Dienstag, 16. Juni 2009

Der Beweis!

Ha, Ich wusste es! Babies werden von Störchen gebracht! Wer was` Anderes behauptet glaubt auch allen Ernstes, der Weihnachtsmann wäre erfunden. Woher wissen denn dann alle Discounter wie der Schokorentner aussieht? Na? Eben.

Neben lecker Schokolade in Opaform trifft aber noch etwas anderes Süßes meinen Geschmack: Animationsfilme. Praktisch, dass Disneys Pixar vor Kurzem einen neuen liebevoll naiven Kurzfilm veröffentlicht hat. "Partly Cloudy" beschäftigt sich mit der Herkunft der kleinen Mini-Mes verschiedenster Tiere der Erde. Und die müssen nunmal irgendwie ihrem rechtmäßigen Besitzer zugestellt werden (Für die Männer unter Euch: Stellt euch das einfach wie beim Neuwagen vor). Wär` ich einer der Pixar Störche - Ich wär der Depp, der Elefanten- und Nilpferdbabies liefern darf.

Donnerstag, 11. Juni 2009

Der gläserne Mensch

Setzt man einen Frosch in ein Gefäß mit heißem Wasser, springt er sofort erschrocken heraus. Setzt man ihn aber in kühles Wasser und erwärmt es langsam, bleibt er entspannt sitzen. Er nimmt die kleinen Veränderungen um sich herum nicht als Bedrohung war. Bis er schließlich stirbt."

Diese Allegorie stammt von folgender Flashseite, die sich dem gläsernen Menschen verschrieben hat. Das Thema verspricht nicht unbedingt Spaß beim Herumklicken - spannend und irgendwie bedrohlich ist es aber trotzdem. Vorallem Menschen, die gerne mit wachen Augen durch die Welt gehen, sollten einen Besuch wagen. Aber Achtung: Möglicherweise lauert Schnüffel-Schäuble in einer dunklen Ecke ;).

Webtipp: Der gläserne Mensch

Dienstag, 9. Juni 2009

Was wäre die Welt nur ohne...

...einen echt guten Kaffee. Ich weiß, ich weiß. Weder ist Kaffee ein wirklich hübsches Gebräu, noch schmeckt er besonders gut. Außerdem muss er ständig aufs Neue nach den eigenen Ewartungen an eine perfekte Bürodroge zusammengemixt werden. Wie lästig. Ich möchte garnicht erst davon anfangen, dass eine unverändert herumstehende Tasse Kaffee von Minute zu Minute an Unappetitlichkeit zunimmt. Ohne regelmäßiges Umrühren hat sich die Mischung am Ende des Tages in unterschiedliche Zonen auseinander diffundiert:

Beginnend mit einer äußeren ganz blassen, fast unscheinbaren Schicht ohne nennenswerten Eigengeschmack, die sich aber immer irgendwie runterwürgen lässt. Häufig setzen sich hier Reste ab, die sich in anderen Schichten nicht mehr wohl gefühlt haben. Die breite Mitte der Tasse zeigt sich weitesgehend homogen mit ein Paar wenigen umherschwimmenden und überraschend geschmackvollen Kaffebröckchen als Highlights. Sie sind es, an denen ein aufmerksamer Mensch erkennt, was er da eigentlich gerade alles schluckt. Wem`s nicht schmeckt, kommt es beim nächsten Einkauf nicht mehr in den Wagen. Alle Anderen, also auch die geschmacksimmunen Bürgerinnen und Bürger, greifen vermutlich auch in Zukunft wieder wahllos zu.

Ganz unten angekommen mieft einem die völlig ungenießbare, dunkelbraune Masse entgegen. Ein (je nach Sorte und Röstgrad) unterschiedlich schmieriger Einheitsbrei aus Bohnenresten und sonstigen Abfallprodukten der Kaffeeherstellung. Ihr strenges, eigenwilliges und mit dem Rest der Tasse unvereinbares Aroma sollte selbst dem hartneckigsten Schläfer bitter aufstoßen. „Ach was solls“, denkt der sich aber: „Vermutlich hab` ich nur wieder aus Versehen eine kaputte Packung erwischt.“

Am vergangenen Sonntag haben sich nur 43,3% aller wahlberechtigten Deutschen an der Europawahl beteiligt. Wenn sich da noch Einer über eine schlechte Mischung beschwert, habe ich meinen Kaffee endgültig auf!

Dienstag, 2. Juni 2009

Über Sex und Alkohol...

...soll es in diesem Beitrag nicht gehen. Eigentlich bin ich nämlich gerade am Stochastik lernen. Oder sollte es sein. Wenn Du etwas unerotischeres findest, schreib es bitte in die Comments. Ein wenig Erotik zum Wochenbeginn kann aber wahrlich nicht schaden. Denn wenn das Wetter meinen Garten schon zu einer afrikanischen Savanne umgrillt, dachte ich mir: Mensch, im Sommer lernt es sich doch am Besten nackt. Ich werde das Gefühl nicht los, dass sich einige von Euch mich gerade dabei vorstellen. Spätestens jetzt.

Dieser Gedanke entwickelte sich dann dahingehend weiter, dass ich mir noch andere Aktivitäten einfallen ließ, bei denen Nackt-sein irgendwie komisch sein könnte:
  1. Nackt-Grillen: Wenn dann Einer zu spät kommt und die gesamte Belegschaft auf der Bierbank einen Platz aufrücken muss - das Geräusch. Ganz zu Schweigen von den tiefen und mit Sicherheit appetitsenkenden Einblicken, wenn der Verwandtschaft die Gabel runterfällt. Wenn dann noch ein altgedienter Urologe dabei ist...ach lassen wir das.
  2. Nackt in der Kirche: Quasi, wie Gott sie schuf. Hier würde selbiges gelten wie für die Bierbank. Nur dass es in Kirchen noch dazu hallt. Blöd wäre auch, wenn man sich beim Gruß unter Mitmenschen vergreifen würde. Bei Manchen wird es dann zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder warm im Vergnügungszentrum, bei den Anderen ahtet die Geschichte womöglich zu einer garnicht so mitmenschlichen Prügelei aus.
  3. Nackt mit dem Hund gehen: Wer einen Hund hat, kennt die Frage:,,Darf ich den Kleinen mal streicheln?" Normalerweise ist das kein Problem - ist man aber unbekleidet könnte das bei manchen Männern zu ernsthaften Gewissenskonflikten führen. ,,Öhm ja gerne. Aber bitte danach gut abschütteln, ja? Achso - Sie meinen den Hund." Schön ist auch, wenn zufällig - und man kann sich sicher sein, dass es in so einem Moment passiert - das Mädchen deiner Träume an dir vorbeiläuft. Jeder richtig gepolte Mann weiß: da helfen die schmutzigsten Gedanken nicht, um die Offenbarung noch zu verhindern.
  4. Nackt-Geldabheben: Nun das Problem könnte ich nicht bekommen. Dafür bin ich zu kurz. Für höhergebaute Männer dürfte sich der Schlitz für die Bankkarte allerdings auf einer tückischen Höhe befinden. Da der kleine Wicht nunmal genau dafür gebaut ist, um sich seinen Weg in...ist logisch oder? Bei dem darauffolgenden Arzttermin wäre ich gerne dabei. Allein um zu sehen, wie man das dem Herrn Doktor geschmackvoll beibringen kann.
Jetzt aber Schluss damit. Sonst glaubt Ihr noch ich würde den ganzen Tag nur Unfug treiben und nicht eine Minute fleißig lernen. Blasphemie!

Samstag, 30. Mai 2009

The Ugly Parade

Die USA haben ihren schlanken Barack und seine modebewusste First Lady. In Italien laufen 18 jährige Schülerinnen ihrem Ministerpräsidenten hinterher. Auf der Insel schafft es das ansehnliche Prinzenpaar Harry und William regelmäßig in bunte Teenie-Blättchen und sogar dieser lustige Franzose lässt sich seit Jahren von einem Supermodel den Zapfen streichen. Wir Deutsche haben Thorsten Schäfer-Gümbel, Kurt Beck, und Roland Koch. Da stößt Alkohol doch an die Grenzen seiner Möglichkeiten.

Aber Moment, darf man die Hässligkeit unserer Abgeordneten überhaupt zum Thema machen? Oder ist das gemein und diskriminierend? Gibt es einen Grad von Hässligkeit, ab dem das okay - oder sogar Pflicht ist? Schließlich gibt es Politiker, die, wenn die Kuh inhaltlich nicht kalbt, zumindest mit ihrem bizarren Aussehen die Aufmerksamkeit der Wählerschaft wecken möchten. Nun beherbergt die CSU einen Mann - wer sonst, möchte man fragen - dem diese Taktik gerade zu auf den Leib geschnitten ist. Eine einmalige Kombination aus angeborener- und selbstverschuldeter Hässligkeit, sowie eines ausgezeichneten Kompensationstalents für Inkompetenz lässt Bernd Posselt auf Platz Eins meines "Abgeordneten-From-Hell-Rankings" schießen.

Das ist übrigens das gleiche clevere Kerlchen, von dem Gabriele Pauli zur "Türken-Gabi" umgetauft - und US-Präsident Barack Obama vorgeschlagen wurde, die Türkei als 51. Bundesstaat aufzunehmen.
Dieser Stern des bayrischen Polithimmels möchte nur allzu gerne bei der anstehenden Europawahl wiedergewählt werden und weiter über Brüssel leuchten. Damit ist auch klar, warum Deutschland beim Grand Prix d`Eurovision ständig so mies abschneidet. Was müssen unsere europäischen Nachbarn von uns denken, wenn die bekanntesten Deutschen im Europaparlament Edmund Stoiber und Bernd Posselt heißen? Der eine stottert, der andere frisst das Buffet leer. Wenn du dann noch aussiehst, wie du aussiehst, kriegst Du automatisch nur die Freaks zum Freund. Wie in der Schule damals.

Vielleicht ist die Wiederwahl des Posselchens aber das Beste, was uns passieren kann. Sonst müssen wir uns am Ende noch in unseren eigenen Grenzen mit dem Breikopf rumplagen. Und sein wir ehrlich, wir haben auch ohne unsere nach Brüssel abgeschobenen EU-Stars genügend fragwürdige Gestalten zur Auswahl.

Montag, 25. Mai 2009

Schäfchen zählen 2.0

Wer nicht schlafen kann soll Schafe zählen. Einige Hirten von der Insel hatten mit dem knuffigen Wollgetier mehr vor und machten kurzerhand blinkende LED-Kunstobjekte aus ihnen. Einschlafen ausgeschlossen! Aber mal ehrlich. Wir spielen Pong mit leuchtenden Schafen. Wer wundert sich da noch, dass Außeridische bislang einen großen Bogen um unseren Planeten gemacht haben?

Sonntag, 24. Mai 2009

日本、私達はここに来る...oderso

Wenn Du diese Zeilen liest bin ich vermutlich schon auf dem Weg in ein Hochsicherheitsgefängnis der USA. Warscheinlich blinken wegen der komischen Schriftzeichen schon irgendwelche roten Lämpchen wie wild. Da könnte ja wer weiß was stehen. Stimmt. Ich weiß auch nicht genau, was da nun eigentlich steht. Ich hoffe irgend etwas in Richtung "Japan - here we come!". Wenn nicht, ist der Yahoo!-Übersetzer schuld.

Aber genug davon. Eigentlich sollte dieser Beitrag von Urlaub handeln. Meinem Urlaub. Und genau den wollte ich Gestern buchen. Urlaub bedeutet für mich: Weg. Weit weg wenn möglich. Wohin, wo mir Niemand unaufgefordert seine Lebensgeschichte erzählt. Dahin, wo ich durch die Straßen schlendern kann, ohne von eingebildeten BWL-Abbrechern erklärt zu bekommen, warum Sie cool sind und ich nicht. Und wenn doch, möchte ich die Vollidioten wenigstens nicht verstehen. Dann kann ich denen im Zweifelsfall einfach 10 Cent in ihr Becherchen werfen und weitergehen.

Welche Länder erfüllen die Kriterien?. Mexiko, China und Japan. Mexiko ist grad nicht so meins. China ist [ZENSIERT]. Außerdem gibts` in Japan lecker Essen. Japaner sind sowieso super. Stets freundlich, sehen immer lustig aus. Denen kann man einfach nicht böse sein. Du kannst Schuld an der Vernichtung der Erde sein. Der Japaner wird dich immernoch mit einem freundlichen Lächeln begrüßen - nur damit Du dein Gesicht nicht verlierst. In Deutschland brauche ich einen Baggea-Buxen-Träger nur schief anzuschauen und mein Gesicht wird danach nicht mehr wiederzuerkennen sein. Ich möchte also einen Flug von Frankfurt nach Fukuoka buchen. Ich als durchschnittlich intelligenter Mensch stelle es mir nicht sonderlich schwierig vor, eine Verbindung zwischen zwei bekannten Fixpunkten herzustellen. Sämtliche Online-Reiseportale waren da anderer Meinung und zeigten mir mit freundlichen Fehlermeldungen den Finger. Wir fliegen zum Mond. Aber Maschinen bauen, die Verbindungen von A nach B herstellen können, können wir nicht.

"Es tut uns Leid, auf Grund von technischen Problemen steht dieser Flug derzeit nicht zur Verfügung". Da haben wir es wieder. Das neueste Allgemein-Plätzchen der Internetepoche. Technische Probleme. Das kann ja jetzt alles sein. Ein kaputter Kugelschreiber. Eine durchgeschmorte Leitung. Vielleicht hat ein Praktikant einen falschen Knopf gedrückt. Im Klartext kann ich meinen Urlaub aber nicht buchen, weil ein Onlinereisebüro die Funktion ihrer Webseite, mit der es sein Geld verdient, nicht anständig vor offenbar nicht allzu unoft auftretenden Fehlern schützt. "Es tut mir Leid, aber auf Grund von technischen Problemen kann die Stochastik-Klausur momentan nicht gelöst werden." Ich bin gespannt was mein Dozent in diesem Moment mit mir machen würde. "Versuchen Sie es doch bitte später nochmal" wäre aber wohl nicht dabei.


Nachdem ich den "weiter-Button" oft genug penetriert hatte, war ich endlich für China-Eastern Flug MU220 reserviert. Mein Onlinefrust verflog und es packte mich die Reiselust. Mit was fliege ich da eigentlich, wollte ich Depp wissen. Bevor ich die Fotos sah war meine größte Sorge, ich würde in Japan auf Grund von mangelnden Essstäbchen-Fertigkeiten verhungern. Heute weiß ich, Asiaten essen mit den Dingern, weil ihre Flugzeuge dicke Menschen nicht aushalten. Es gab übrigens noch ein Paar schlimmere Bilder. Die wollte ich meiner fragilen Persönlichkeit aber nicht zumuten. Allerdings fragte ich mich, was wohl passieren müsste, damit China-Eastern einen Flug wegen technischer Probleme streicht.

Sonntag, 17. Mai 2009

Mit Scheiße Geld machen

Klingt super populistisch oder? Und hat ja auch funktioniert, sonst würdest Du das hier garnicht lesen. Ätsch! Jedenfalls ist es tatsächlich so, dass es in Deutschland bezahlte Menschen gibt, die im ganzen Land verstreut in Pferdedung rumwühlen, um festzustellen, ob da ein Nutz- oder ein Reitpferd hingeäpfelt hat. Ganz ehrlich, da fallen mir genügend andere Verwendungszwecke für Steuergelder ein.

Dahinter steht ein lustiges EU-Steuergesetz, das die Verwendung von Rennpferdedung als Dünger untersagt und demnach mit dem vollen Mehrwertsteuersatz von 19% belastet. Die rektalen Produkte von Nutzpferden hingegen genießen einen steuerlichen Vorteil und kommen mit schon 7% MwSt. aus, das Zeug darf man ja auch als Dünger verwenden. Ist doch logisch, oder?

Den gleichen Hintergrund hat auch die traditionelle Frage bei McDonald`s: "Zum Hieressen oder zum Mitnehmen?". Verzehrt man seinen viel zu kleinen Burger für viel zu viel Geld an Ort und Stelle fallen für Junkfoodistan der volle Mehrwertsteuersatz von 19% an. Nimmt man das Essen aber mit - muss McDonald`s weniger Steuern zahlen. Der Preis für den Verbraucher ändert sich bekanntlich nicht ;) Wer also Lust hat das goldene M ein wenig zu subventionieren, weiß jetzt wie er das anstellen kann.

Mein Vorschlag wäre das Gehalt für deutsche und EU-Beamte zu vervierfachen. Aber nur unter der Bedingung, dass sie dann überhaupt nichts mehr machen. Einfach zurücklehnen und frei feiern. Das spart Millionen.

Europaqual

Da flattert mir Gestern so ein weißer, unscheinbarer Zettel ins Haus. Steht drauf "Wahlberechtigung für die Europawahl 2009". Ihhgittigitt. Wählen, das hegt bei mir immer so ein ungemütliches Gefühl in der Magengegend. Was soll man denn bitteschön Heute noch mit gutem Gewissen wählen? Warum haben wir denn eigentlich das letzte Mal gewählt? Weil der Schröder ein besseres Jobangebot aus Russland hatte? Bitte, hätte er doch einfach was sagen können: "Sorry Leute ich hab da was Besseres." "Okay", hätten wir gesagt: "wir auch, sieh zu, dass du Land gewinnst.". Da kannten wir die Merkel ja noch nicht näher. Wenn sie dann so da steht, wie sie immer so da steht. Und wahrscheinlich genauso gespannt ist, was sie gleich sagen wird, wie ich.

Momentan laufen ja auch überall diese lustigen Wahlwerbefilmchen. Teilweise von Parteien, die kein Mensch kennt. Wenn dann eine Werbung für "Die Frauen" in der Halbzeitpause eines Fußballspiels ausgestrahlt wird, muss ich mich darüber allerdings auch nicht wundern. Da war wieder ein ganz geschickter Marketingfachmann am Werk. Super sind auch die neuen Wahlplakate der SPD. Sie wissen schon, das sind die lustigen Kerlchen mit den Comics. Jetzt wird schon nicht mehr Werbung für die eigene Sache gemacht - sondern die Konkurrenz mit flotten Sprüchen angegriffen. Ein bisschen wie Uli Höneß gegen Ralph Rangnick in der Bundesliga. Am Ende hat auch da wieder der Würstchenuli gewonnen, weil der immer gewinnt.

Man soll ja immer das geringere Übel wählen. Ja ja das weiß ich doch auch. Wenn man es denn dann auch bekommen würde. Entäuschend ist nur, dass das Kleine in aller Regel das große Übel hinter sich herschleppt. Quasi als Polit-Sparabo. Das trifft dann häufig auch inhaltlich zu. Glauben Sie nicht? Erinnen Sie sich doch mal an unser aller Lieblingsweinkönigin Kurt Beck, als er wolllustig heraus posaunte, dass man doch jetzt linke Themen angehen wolle, ohne aber einen Linken Pfad einzuschlagen. Achso. Toll! Das erinnert mich daran, wie ich Gelegenheiten zum Stochastiklernen freundlich zuwinke, wenn sie an mir vorbeiziehen.

Kreuzchen machen geh` ich natürlich trotzdem. Genau wie bei Höneß gegen Rangnick ist es schließlich immernoch meine Entscheidung welche Farbe mein Fan-Trikot hat.

Samstag, 16. Mai 2009

kommt noch!

Kommt noch, glaube ich. Falls nicht, nicht mir die Schuld geben. Ich bin nur ein Text.

Hören sie bitte auf, mich zu belästigen.