Donnerstag, 29. April 2010

Nicht ganz 100 Wünsche

Vor ziemlich genau einem Jahr, im Mai 2009, flackerte hier der erste Blogeintrag über die Bildschirme. Damals war England noch schwarzweiß, Stefan Raab noch lustig und Chipstüten noch mit der Menge gefüllt, die drauf stand. Jetzt schreibe ich grade am 49sten Artikel. Jubiläum mit 50 kann doch Jeder. Ich bin mal ganz unmainstreamig und widme deswegen diese feierliche Stunde meinem treuesten, kritischsten und sympatischsten Leser. Mir! Beziehungsweise 100 Wünschen, die ich in den letzten Jahren zusammengetragen habe. Naja, nicht ganz...
  1. Ich möchte einen Ford Mustang haben. Sonen alten. Mit Ralleystreifen.
  2. Oder einen Transformer.
  3. Ich möchte surfen lernen. So richtig mit Wasser und Brett und so.
  4. Ich würde gerne einen Tag an Bord der Black Pearl mit Captain Jack Sparrow verbringen.
  5. Ich will immernoch einen Pilotenschein haben.
  6. Spanisch lernen. Die Sprache.
  7. Ich möchte meinen eigenen Whiskey brennen.
  8. Und ihn "The Whiskey of Awesomeness" nennen.
  9. Ich hätte gerne so eine geheime Tür in meinem Regal, dass sich öffnet wenn ich an einem Buch ziehe.
  10. Bayern München zum Champions League Sieg schießen. (Ich sagte nicht "realistische Wünsche")
  11. Mein eigenes Haus mit eigenen Händen bauen.
  12. Ich möchte die 510 Meter des Burdsch al Arab zu Fuß überwinden. 
  13. Meine eigene TV Show haben.
  14. Dort Goerge Lucas und Stephan Spielberg zu Gast haben und mich über Indiana Jones 4 beschweren.
  15. George Lucas, Stephan Spielberg und deren Anwälte zu Gast haben und mich in aller Form entschuldigen.
  16. Wo wir gerade dabei sind: Ich möchte eine Expedition starten und nach verschollenen Schätzen graben.
  17. Ich möchte einen riesigen LKW fahren.
  18. Ich würde gerne Hans Zimmer treffen und mit ihm an einem Soundtrack arbeiten. 
  19. Einen Weltraumausflug machen.
  20. Meinen eigenen HEV Sicherheitsanzug, wie den von Gordon Freeman in Half Life bauen.
  21. Eine Runde auf dem Nürburgring drehen. 
  22. Ein MotoGP Rennen besuchen.
  23. Für einen Tag einen Kinosaal mieten und auf der großen Leinwand zocken.
  24. Ich hätte gerne so eine geheime Tür in meinem Regal, dass sich öffnet wenn ich an einem Buch ziehe. Das gefällt mir so gut, das habe ich zwei mal auf die Liste gepackt.
  25. Barack Obama treffen.
  26. Angela Merkel nicht treffen.
  27. Indien besuchen.
  28. Mit Sheldon Cooper eine Diskussion führen und gewinnen.
  29. Ich möchte gerne einmal eine Pflanze besitzen, die nicht stirbt.
  30. Ich hätte gerne einen Billardtisch.
  31. Und einen Whirlpool. Vornehmlich im Freien.
  32. Ich möchte ein eigenes Buch schreiben. Thema ? Fällt mir dann schon noch ein...
  33. Mein eigenes Bier brauen.
  34. Einen eigenen Film drehen.
  35. Ich würde gerne einen Tag lang unter Christian Rach in einer Küche arbeiten.
  36. Eine Woche als Hoteltester arbeiten und danach nie, nie wieder in einem Hotel absteigen müssen.
  37. Ich würde gerne einmal in einem Kampfjet mitfliegen.
  38. Ich möchte 3D Modeling lernen.
  39. Etwas großes mit Sprengstoff in die Luft jagen. 
  40. Einen Bösewicht in einem James Bond Film spielen.
  41. Ein Highstakes Pokermatch gewinnen. Und dem Verlierer "You play like your Maamaa" entgegen brüllen.
  42. Eine Rede zur Ungefährlichkeit von Computerspielen im deutschen Bundestag halten.
  43. Die Tunesische Stadt Mos Eisli besuchen, in der Star Wars gedreht wurde.
  44. Alle Vampirfilme aus den Kinos verbannen. Für immer.
  45. Eine Behörde zur Überwachung von bescheuerten Kindernamen gründen und sie "Shakira-Chantal" nennen.
  46. Diese mit Steuergeldern von den Dumpfbacken finanzieren, deren IQ so hoch ist wie ihere Körpertemperatur. Genannt: Die Bremsersteuer.
  47. Einen eigenen Superhelden kreieren. "Mr. Muscle".
  48. Einen Tag mit Mahatma Gandhi verbringen.
  49. Einen Bungiesprung machen.
  50. Einen Oscar gewinnen und "Ich nehem diesen Preis nicht an!" gröhlen.
  51. Fußball Bundestrainer werden.
  52. Ich würde gerne einen Tag lang Polizist sein und auf Streife böse Buben jagen.
  53. Ich hätte gerne zwei neue Features im Leben: Quicksave und eine Ignore Liste.
  54. Ich möchte endlich einen kleinen, eigenen Kühlschrank im Zimmer haben.
  55. Ich würde immernoch gerne einen Motorradführerschein machen.
  56. Die Weltweit erste Muschelbude eröffnen und Jenny ein Foto vom stolzen Inhaber vor dem Ladenschild schicken. Gibt sowas nämlich wohl!
  57. Eine Fahrt in einem U-Boot machen.
  58. Ich möchte auf einem Elefanten durch den Dschungel reiten.
  59. Und mit einer AK47 wild in den Himmel ballern, wie es Rambo immer macht.
  60. Apropos: Ich möchte blaues Licht haben. 
  61. Mir einen 61sten Wunsch einfallen lassen...puh
  62. Ich hätte gerne so einen Nahrungsgenerator wie in Star Trek. 
  63. Wo wir schon bei High-Tech sind: Ich möchte eine künstliche Intelligenz haben, die mein Haus steuert. Wie Javis aus Iron Man.
  64. Ich würde gerne Rowan Atkinson treffen.
  65. Und Simon Pegg.
  66. Und Harrison Ford.
  67. Ich möchte Chef eines Unternehmens sein und den "Bremser-Steuer"-Zahlern beim Einstellungstest die Leviten lesen.
  68. Ich würde gerne Mandarin lesen und schreiben können.
  69. Ich wünsche mir, dass die niedliche Spanierin von gegenüber mal vergisst vor dem Duschen die Rollläden zu schließen.
  70. Ich möchte mit dem Airbis A380 fliegen. First Class.
  71. Ich möchte mit nem` Ollen Stock das Meer teilen.
  72. Jede Hauptstadt der Welt besucht haben.
  73. Silvester in Ausstralien feiern - und dann am nächsten Tag in Deutschland nochmal.
  74. Ich hätte gerne einen Popcornautomaten, wie die im Kino.
  75. Eine DVD Sammlung von über 500 Titeln besitzen. In einem Schrank, der aus dem Boden kommt.
  76. Einen Job haben, über den jeder sagt "boa, der hat den coolsten Job der Welt!".
  77. Ich würde gerne in einer Unistunde anfangen zu picknicken. Richtig schön mit Tischgrill und Toaster.
  78. Ich möchte eine eigene Insel kaufen.
  79. Panzer fahren.
  80. 80 Jahre alt werden.
  81. Wenn ich meine Suppe noch alleine schlürfen kann, gerne auch 81.
  82. Irgendwann einmal Lehrer sein.
  83. In einem Fach mit Zahlen mehr Punkte erreichen als Jenny.
  84. Ich würde gerne mit meiner Familie in Mexiko Urlaub machen. Urlaub. Nicht wandern, nicht irgendwas anstrengendes. Urlaub.
  85. Ich möchte meinen iranischen Roommate mit nach Hause nehmen.
  86. Auf einer Karibikinsel in einer Hängematte einen Cocktail aus einer Kokusnuss trinken.
  87. Ein Musical besuchen. Ohne Katzen, ohne Vampire. Mit guter Musik.
  88. Ich möchte auch so einen lustigen asiatischen Namen haben. Wo keiner weiß, was der Vorname ist.
  89. Alle Staffeln von "Two and a Half Men" und "The Big Bang Theory" auf DVD besitzen.
  90. Ich würde gerne bei einem Abendessen mit Dieter Nuhr über Religion diskutieren. 
  91. Danach den Papst besuchen und ihn fragen, ob er noch alle Engelchen zwitschern hört.
  92. Einmal wieder Kind an Weihnachten sein. 
  93. Ich würde gerne einen eigenen Fisch fangen und ihn über dem Lagerfeuer grillen.
  94. Wenn man "wer ist der coolste Mensch auf Erden?" googled, als erstes angezeigt werden.
  95. Eine Flasche von Danny DeVitos Zitronenlimonade kaufen.
  96. Einen eigenen R2D2 besitzen.
  97. Ich möchte an irgendeinem total stillen Ort eine Nacht unter freiem Himmel schlafen.
  98. Ich will ein Laserschwert!
  99. Ich will einen Flügel (das Instrument) und damit auftreten

Dienstag, 27. April 2010

Bei Krankheit bitte draußen bleiben. Ihr Hausarzt

Hier steht sonst immer ne` Einleitung. Ihr wisst schon, irgendein schnöder Text, der mehr oder weniger elegant auf das eigentliche Thema des Artikels hinweist. Die hat heute aber Weicheitag. Fällt also aus weil ist nicht. In Neuseeland wäre das nicht passiert. Nicht etwa weil die Kiwis unfassbar gesund leben würden, defakto gehören sie sogar zu den Schergewichten unter der Weltbevölkerung. Es liegt auch nicht daran, dass sich noch keine Krankheitserreger an dieses versteckte Fleckchen Land verirrt hätten. Ne ne, der Neuseeländer hat mitgedacht und ein super wirkungsvolles System entwickelt.

"Bei Grippe- und Erkältungssymptomen bitte draußen bleiben!" steht vielerorts an den Arztpraxen. Nicht unoft grinst einem auch noch ein Smilie die frohe Kunde entgegen. Toll! Was mit den Patienten passiert, die wirklich krank sind? Das habe ich auch zuerst mich - und dann die Ärztin gefragt. Was der Deutsche komisch findet muss er nunmal diskutieren (wie sollen die Anderen auch sonst von ihm lernen?). Da kann er nichts für.

Das war auch die Antwort der Frau Doktor. Das sei einfach so, hieß es. Aha. Ähnliche Aussagen prallten schon während der Schulzeit in Religionsstunden von mir ab. Nach meiner zweiten Frage, ob sie denn im Sommer wenigstens ein Näpfchen mit Wasser vor die Tür stellen würden, wurde das Schildchen um das Wort "Deutsche" erweitert. Komisch ist das hier. Was wohl passiert, wenn ein verschnupfter Deutscher mit Sportverletzung um Einlass winselt? Bekommt er dann das bandagierte Bein vor die Tür geworfen während Frauchen drinnen die Rechnung begleicht? Da fühlt sich irgendwann selbst der Smilie auf dem Schild aggressiv an.

Das Gefühl kenne ich übrigens vom Busfahren. Ist man erst einmal im Bus, ist alles super. Die Fahrer plaudern entspannt und selbst die Fahrkartenkontrolleure (Tipp: Super Wort für Hangman!) sind freundlich. "Yup, thats greeaat!" wird dem ehrlichen Fahrkartenkäufer da ins Gesicht gelacht. Nun muss der Neuseeländische Pendler aber wissen, dass Bushaltestelle nicht gleich Bushaltestelle ist. So gibt es manche, an denen jeder Bus auf jeden Fall hält. Ob wer mitfahren will - oder nicht. Bei Anderen muss man sich hingegen händewedelnd vor den Bus werfen, damit man einsteigen darf. Welche Haltestelle zu welcher Gattung gehört, verrät aber keiner. Dementsprechend bin ich jetzt Dauerwedler. Nicht, dass ich am Ende noch übersehen werde und die Minderanforderungen für einen Arztbesuch erfülle!

Montag, 19. April 2010

Warum die Merkel wie Weingummi ist und ich im dritten Monat bin

Ihr denkt jetzt: Schwanger. Das musste ja so kommen. Ich habe gleich gesagt, dass Till in Neuseeland irgendwann einen enormen Haufen Fastfood essen - und sich wie bei der Mitose in zwei Tills teilen wird. Ich sage: Nene. Wenn überhaupt, bin ich schwanger vor Eindrücken, Erfahrungen und prall gefüllt mit schönen und lustigen Geschichten aus dem Kiwiland.

Ganz recht, ich bin immernoch in Auckland. Wenn es nach mir geht, ist das auch gut so. Ein Grund dafür ist, dass es hier meistens nach mir geht. Immerhin habe ich erst seit ein Paar Tagen einen Mitbewohner. Und der ist meistens weg. Freundlicher Weise füllt er aber immer fürsorglich Kühlschrank und Regale mit Essen auf. Dazu eine kleine Hirngymnastik: Was haben 20 Packungen Fladenbrot, Weingummischlangen und Angela Merkel gemeinsam? Es fällt überhaupt nicht auf wenn eine fehlt. Sieht man ja jetzt wieder. Wo der Vulkan auf Island fleißig Asche spuckt und den Flugverkehr lahmlegt. Nur noch Vögel und Bienchen am Himmel. Ob wir bald auch wieder in Höhlen wohnen? Des Angela und der Verteidigungs-Guttenberg müssen jedenfalls jetzt schon zu Fuß nach Hause. Um sie mache ich mir da keine Sorgen. Die ist Ost-erpobt. Um den Guttenberg habe ich Angst. Vorallem wenn seine Frisur nach dem drei-Tage Marsch über die Alpen immernoch funkelt. Dann verheimlicht uns der Mann was`. Und wir haben ja gelernt, dass es dauern kann, bis ein Verteidigungsminister ganz verblüfft feststellt, dass er irgendwo Krieg hat. Ob in Afghanistan, oder auf seiner behaarten Denkschale spielt da doch keine Rolle.

Aber apropos Verkehr. Passt ja auch irgendwie, dass die Hölle Lava speiht, wenn Papstikone Ratzi-Fantasti Geburtstag hat. Endlich nähert sich sein physisches- seinem psychischen Alter. Denn im Ernst, wer im 21sten Jahrhundert bei Verhütung von Gotteslästerung spricht, weiß doch nicht mehr in welche Richtung das Magma fließt. Aber gut, du marschier mal schön weiter den Berg hinauf, allen Strömen der Zeit entgegen. Irgendwann wirst auch du dir die Füße verbrennen.

Bevor ich mir aber hier die Zunge ansenke: Bin ich zu böse? Ist der Blog hier zu scharf? Ich frage das, weil ich schon so lange in Mitten dieser unmöglich freundlichen Neuseeländer lebe. Ich hoffe übrigens, dass ihr auf die Fragen mit einem schallenden "Ja" antwortet. Ansonsten müsste ich mir Sorgen machen der Pierce Brosnan der Bloglandschaft geworden zu sein. Eine verweichlichte, glattgebügelte Schattenfigur des Originals (Hail Sean Connery! Und Daniel Craig. Der ist auch cool.). Nein im Ernst. Es ist schön hier. So schön, dass es selbst im Herbst noch muckelige 20°C Grad hat. So schön, dass ich freiwillig in eine Karaokebar gehen werde. So schön, dass mich selbst die Gesellschaftsbremsen in ihren auf Krachmachen getunten Batmobilen nicht stören. Mit ein wenig Distanz lernt man zwar auch die heimischen vier Wände neu zu lieben und zu vermissen. Geschichten von Mooswerfenden Nachbarn, die doof finden, dass ein Baum Blätter abwirft (und das im Frühling!- Auch sie müssen Lava-bergauf-fließer sein), wirken dann aber schon wieder zu typisch Deutsch um sich wirklich auf sie zu freuen.

Man könnte jetzt sagen, solange sie keine Asche spucken ist doch alles okay. Ich sage es in Worten, die Neuseeland am Besten beschreiben: Take it easy! Chillt euch doch einfach mit einem Cocktail in den Schatten des Baumes. Seid doch einmal nicht der typische putzige Deutsche, der wenn er keinen Streit hat, einen anfängt. In Worten von Tiger Woods: Denn ihr wisst doch auch, wenn ich in zwei Monaten wieder da bin, gewinnt ihr doch sowiso nichts mehr.

Mittwoch, 14. April 2010

It`s on!

Ich bin kein Freund von großen Reden. Aber wenn DTWKNH einen Kochcontest ausruft muss das über alle Kanäle verbreitet werden. Fernsehen und Radio haben meine Bitte abgelehnt, also bleibt mir nur noch mein Blog. Also: Es ist soweit! Die erste Runde des männlichsten Kochcontests der Welt ist heute (14. April 2010) gestartet! Johann Lafer ist für Muttis und Timm "Ich kann kein "S" aussprechen" Mälzer...also bitte. Ihr habt eine Woche Zeit für den besseren Koch (das bin Ich!) auf www.DTWKNH.de abzustimmen. Und wehe jeder von Euch stimmt nicht mindestens drei Mal ab.

PS: Wenn ich gewinne ist jeder Stimmgeber zu Free BBQ im Juni eingeladen! Ja, Bier gibt es dann auch. Ja Merlin, es gibt auch was du unter Bier verstehst. (Hail the Kölsch!)

Samstag, 10. April 2010

Mordor riecht nach Pipi

"Och ihr habt ja auch einen deutschen Akzent, oder?". So nahm es seinen Anfang. Wir, mein deutscher Besuch und Ich, saßen gerade einmal wenige Sekunden im Bus, der uns um die Neuseeländische Nordinsel cruisen sollte, als sich das weibliche Unheil mit eben diesen Worten zu uns umdrehte. Etwa zwei bis drei Stunden später tat selbiges dann nur noch unser Magen. Einerseits wegen der garnicht cruisigen Fahrweise des Busfahrers, andererseits wegen Frau Brömse. So der Name der verbalmotivierten Dame. Brömse. Sie stellte uns auch Ihre Ulaubsbegleitung vor. Herrn Wurzer. Spätestens da war es dann um mich geschehen. Bevor der Deutsche jetzt wieder hektisch die Diskriminierungsfähnchen schwenkt: Ich habe selber einen blöden Nachnamen. Ich darf darüber lachen.

Zu Lachen gab es aber auch an anderer Stelle zu genüge. Beispielsweise stellte es sich als herrlich unterhaltsam heraus an den Osterfeiertagen in Taupo, einer Kleinstadt im Zentrum der Nordinsel, ein Hotelzimmer zu bekommen. Irgend. Eines. Das Gepäck unterm` Arm, schlurften wir gute zwei Stunden durch das Dörfchen und hatten uns schon eine hübsche Stelle am Strand zum Ankern ausgesucht, als uns die Neuseeländische Hilfsbereitschaft wieder einmal überraschte. In Deutschland bekommt man von ausgebuchten Hotels mitgeteilt, dass man Pech hätte und doch bitte früher buchen solle. In Neuseeland telefonieren die Hotelbesitzer für uns eine halbe Stunde lang herum, organisieren ein Doppelzimmer im edelsten Schuppen der Stadt und handeln noch dazu einen Sonderpreis aus. Man kann es als Service und unfassbar hilfsbereit betrachten - oder als total bescheuert und nicht geschäftstüchtig. Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo dazwischen. Gut für uns: So hatten wir für 150$ (in etwa 70€) die Nacht beheizte Wasserbetten, Pool, Whirlpool und Grill. Dass man uns obendrein kostenlos zum Hotel gefahren hat, wunderte uns dann schon nicht mehr. Frau Brömse schlief übrigens in einem 12 Personen Zimmer in einer Jugendherberge. Haha Frau Brömse. Haha.

Wie wertvoll die geruhsame Nacht und erholsame Hottub noch werden sollte, zeigte der nächste Tag. Wer meine Tweets verfolgt hat weiß, was jetzt kommt: Mordor. Für alle, die sich mit Kino und kleinen barfüßigen Wiesenmenschen nicht auskennen: google ist dein Freund. Zu den Fakten: (1) Mordor stinkt nach Pipi. Irgendwo muss auch Sauron sparen. Er tat es an Klos. (2) 19 Kilometer lang ist der Pfad, auf dem ich den über 2000 Meter hohen Vulkan in circa 6 Stunden überquert habe. (3) Was passiert, wenn man das in Straßenkleidung versucht? Kurze Antwort: Lass es! Spätestens ab Kilometer 3 hört der geebnete Pfad auf und es geht steil bergauf. Mit der Motivation und guten Laune verhält es sich ab diesem Moment reziprok proportional (das ist cool für "umgekehrt"). Starker Wind, ein 50cm kleiner Vulkanstaubpfad, der rechts und links von tiefen Kratern und Schluchten tangiert wird, macht einfach erst Spaß, wenn er hinter einem liegt. Ab diesem Moment kommt sich der tapfere Bergsteiger aber vor wie im Film. Kinnladen und Postkartenmomente mit türkisen Kraterseen, unberührtem Dschungel und Schwefelquellen füllen den Fotospeicher in Rekordzeit. Die Brömse war übrigens nicht dabei. Sie verpasste die Umstellung auf Winterzeit und stand dementsprechend eine Stunde zu spät an der Haltestelle. Haha Frau Brömse. Du kannst dir aber die schönsten Bilder auf flickr.com anschauen.

Sonntag, 4. April 2010

Frohe Ostern

Gruß aus der zweiten Station der Tour über die Nordinsel Neuseelands.
Das Örtchen nennt sich übrigens Taupo. Für Fantasyfreunde vorallem interessant, weil hier die "Mordor"-Szenen von "Der Herr der Ringe" gedreht wurden. Der olle Berg ist 2000 Meter hoch. Insgesamt eine 19km lange Tour.  Frodo ist da barfuß raufgekommen. Da werd ich das doch wohl schaffen...