In Japan macht alles Krach. Ampeln spielen Musik, Getränkeautomaten sprechen und Toiletten piepen. Selbst Autos können in Japan nicht einfach Auto sein - dafür sorgen riesige Lautsprecher. Dieses gehört einer regionalen Partei mit dem motivierenen Namen "The Happiness Realization Party". Wir wählen esoterisches Zeug á la "Christlich Demokratische Union". Dass unser charismatisches Unterhaltungs-Trio Angela, Franz Walter und Guido auch die B-Note an die sympatisch lächelnde Japanerin verliert, lockt vermutlich auch nicht mehr Wähler zum Kreuzchenmachen.Apropos, wo wir gerade schon über Unterirdisches sprechen: Meine Füße überzeugten mich davon mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause zu fahren. Nun ist U-Bahn auf Japanisch anders, als es der deutsche Stadtmensch kennt. Penibelst platzierte Türen in einer Trennwand zwischen Bahnsteig und Gleisen verhindern - zumindest für die...untergroßen...Japaner Schlimmeres. In kaugummibunter Aufschrift wird man freundlich gebeten sich in Zweierreihen zu formieren und ruhig auf die eintrudelnde Bahn zu warten. Als Ellenbogendemokratischer Europäer kommt man sich da irgendwie doof vor, wenn sich da auch noch wer dran` hält. Würden die Kölner Verkehrsbetriebe ihre, nicht auf natürlichem Weg braungebrannten, Kunden auffordern sich in einem angemessenen Maß zivilisiert zu benehmen...hallo? Uncool?! Über den Warnton, wenn sich die Türen schließen, muss ich übrigens keine Worte verlieren. Ein "wiuwiuwiu" sagt eigentlich Alles.
Interessant und irgendwie mysteriös ist hingegen, dass Fukuoka - trotz seiner mehrerer Millionen Einwohner - auffällig sauber ist. Es muss eine unsichtbare Müll-Taskforce geben, die unaufhörlich die Straßen nach Müll abscannt um ihn dann in Luft umzuwandeln. Wären Mülleimer wenigstens nur halb so hoch frequentiert wie Getränkeautomaten, könnte man den Glanz noch auf einen japanischen Ordnungsfimmel schieben. Aber selbst Kekse in einer Pappschachtel sind einzeln verpackt. Was bitte stellen diese kleinen lustigen Menschen mit all dem Müll an?
Vielleicht kommt mir ja Morgen in Hiroshima der strahlender Einfall.
Diese Müll-Taskforce wird nicht dafür sorgen, dass sich der Müll in Luft auflöst sondern du, solltest du es jemals probieren einfach Müll auf die Straße zu werfen...schonmal daran gedacht??
AntwortenLöschenJa, aber hatte Angst vor den kleinen Japanern. Die hocken überall. In Bäumen, Straßenlaternen (warum können die wohl sonst singen?!)...
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