Dienstag, 25. August 2009

Kampf der Synonyme - oder warum der Neep-Neep die behaarte Bifi wamst?!

Ich weiß, es ist eigentlich viel zu früh für Internet. Die Lichter sind auch noch überall aus. Aber ich habe ein Problem. Ich fühle mich alt. Im Ernst, wie kann es sein, dass ich Onlinesprössling (10 Jahre kontinuierliche Bildschirmbräune machten mich dazu) plötzlich die einfachsten Satzkonstruktionen nicht mehr verstehe?
♥bf4e-schatzy shakira-chantal du bist für mich alles ...schwester-ersatz...du bist einfach meine keule ich liebe dich und will dich never looosen
♥jojo du bist meine biG sis =) xD love dirr so sehr :-**
♥chiara-jaqueline &nd Börlin-Katrien...meine beiden süßen liieb euch derbs dolle ihr seit so tolliq :-*
Na dämmerts schon? Nun gut, ich habe den Atari- und PacMan-Boom noch aus dem Mutterleib verfolgt, doch selbst mir sind solch Sprachperversitäten noch nicht begegnet. Versteht mich nicht falsch - ich bin kein Feind der Jugendsprache. Im Gegenteil. Ein verschmitztes "lol" oder stylisches "thx" verbindet immerhin noch der gemeinsame Sinn Abkürzungen zu sein. Aber warum soll ich "lovv" an Stelle von "low" schreiben? Die Lösung liegt auf der Hand; Sie ist wirklich schnell nachvollziehbar: PC Spiele steuert man mit der Tastatur. Auf "A" geht man einen Schritt nach links, auf "D" macht man einen Hopser nach rechts und auf "W" selbigen nach vorne. Wie soll ich also, während ich laufe, "low" schreiben? Eben. Und weil das "W" im Englischen "Double-U" heißt, schreibe ich stattdessen "lovv". Logisch.

So schwierig ist das Internetkaudawelsch also offenbar gar nicht. Eigentlich sogar richtig analog. Wenn nicht sogar vierlagig. Wer jetzt nicht richtig Mauke hat Deutsch 2.0 zu pumpen, ist ein Bodenturner. Aber Moment: Bevor ihr Geld für einen VHS-Kurs ausgebt - Ich habe Euch drei kleine Beispiele vorbereitet, mit denen Ihr Euer Sprachtalent vorab überprüfen könnt. Prädikat, Subjekt, Beleidigung, -Alter.

  1. Letztens wollte ich meine Keule knispeln, aber sie wollte nicht ohne Hoppeldrop.
  2. Dimitri der Partypopper hat sich mit Hülsenfrüchten zugeklingt, ist dann wieder ausgetillt, da sein Nebenchecker meinte, dass er Nuttendiesel trage.
  3. Shakira rippte das Perlhuhn, lederte sie noch ordentlich ab und wurde zu Hause von ihrer Erzeugerfraktion gewamst, weil sie schon wieder den Fünf-Finger-Rabatt ausgenutzt hatte.

Samstag, 15. August 2009

Kleiner Ratgeber zur Kompensation der Inkompetenz

Es gibt in Deutschland viele lustige Menschen. Manche freiwillig - die meisten unfreiwillig. Dazu zählen auch diese knuffigen, 25 Jahre alten BWL-Absolventen, wenn sie sich mal wieder voluminös vor die Kamera stellen und selbstbewusst Aktienkurse diskutieren. Was auch immer es an einer bereits abgedruckten Linie zu diskutieren gibt. Als ob aus dem Tal rückwirkend noch ein Hochpunkt werden würde, weil es die Erklärung so schön fand. Ich glaube das sind die gleichen Leute, die mit gehobenem Alter bei 9Live anheuern, um dann entweder über ihre eigenen Kurven zu streicheln, oder Karten zu legen.

Herrlich unterhaltsam sind auch Unternehemsberater. Stets gut gekleidet, die Haare auf halb sechs gebügelt und ein Inkompetenz-Kompensations-Talent, das mir förmlich entgegenruft: "Jawoll! Ich erkläre dir heute die Welt! Here I come to save the world - tadaa!". Erst letztens war es wieder soweit. Es wurde doch tatsächlich untersucht, warum Lebensmitteldiscounter à la ALDI und LIDL in Deutschland so erfolgreich sind. Und weil wir hier von einer wissenschaftlichen Erhebung sprechen, dauert das. Nämlich drei Jahre. Danach war klar, ihr werdet es nicht glauben: Es liegt am Preis! Die Deutschen könnten sich teurere Lebensmittel nicht mehr leisten und weichen automatisch auf günstigere Angebote aus. Wow! Solange ich für mein Geld derart wertvolles Wissen bekomme, kaufe ich doch gerne weiter holländische Tomaten und Doseneintopf.

Sonntag, 2. August 2009

Contra Puppenspiele - Pro Spiele mit Puppen

Männer, es ist an der Zeit zusammen zu halten. Zeit, den Frauen und ihrer einverleibten Emanzipation die Grenzen aufzuzeigen. Hört auf in Männerspielen besser zu sein, als wir. Macht bitte nie wieder Bundeskanzler und vorallem: verwandelt zu keiner Zeit eine harmlose Eisenbahn in ein Kosmetikstudio. Auf diese famose Idee kam ein junges Exemplar eures Geschlechts während meiner bis dato gemütlichen Fahrt zum Flughafen von Nagoya.

Daran, dass ihr Frauen gerne hunderte von Tütelchen und Töpfchen, sowie Püderchen und Spiegelchen mit euch rumschleppt, habe ich mich gewöhnt. Hunde lösen das Kosmetikproblem einfacher - aber okay. Frauen und Pragmatismus stehen ohnehin nur selten zu Recht in einem Satz. Dass nun aber schon DINA4 große Wandspiegel, nebst Lockenwickler, Föhn und Haarbürste in einer pinkfarbenen Handtasche mitgenommen werden, verblüffte mich dann doch.

Ich habe die Vermutung ihr organisiert eure Sippe in unterschiedliche Spezialeinheiten. Damit garantiert jeder Typ Mann die richtige Behandlung erfährt.
  1. Die normalen, ungefährlich anmutenden Hausfrauen. Das sind die gewöhnlichen Frauen, die mit "Nein" eigentlich "Ja" meinen und gemeine Fragen stellen á la "Schatz, sehe ich gut aus?".
  2. Die optimal emanzipierten Powerfrauen. Früher gabs` die nur in Russland. Heute rauchen auch die deutschen Frauen, möchten mit uns Männern über Politik diskutieren - wobei diskutieren meistens Recht haben bedeutet - und genauso Autos tunen und Fußball spielen, wie es die Erfinder der schmutzigen von Bier angetriebenen Sportarten tun.
  3. Die Püppchen. Nur dazu erschaffen, uns Männern das Leben zur Hölle zu machen. Pink ist meist die Farbe der Wahl, dazu piepsige Stimmen und ein Blick, der die Blödheit auf die Ersatzbank verweist. Das sind übrigens die Gleichen, die bei Zugfahrten nach der Uhrzeit aussteigen ohne zu wissen, wie ihr Zielbahnhof heißt.
Meine Reisebegleitung gehörte eindeutig zur dritten Gruppe. Andere Frauen machen auch komische Dinge, aber wer auf einem winzigen Ausklapptisch - ähnlich denen in Flugzeugen - sein Kosmetikstudio einrichtet, kann nicht mehr alle Döschen im Schrank haben. Später begann mein liebes Püppchen damit ihre Haare per Lockenwickler in Form zu bringen. Während der Zugfahrt. Gibt es dafür keine Badezimmer? Dass die gute Frau dann noch mit einem Wust an Schminkutensilien Rembrandt Konkurrenz machte, wunderte mich nicht mehr. Ich freute mich zu sehr auf meine Rache für eine Stunde Badgeruch. Püppchen, am Gang sitzend, musste bei der Anfahrt auf meinen Zielbahnhof zunächst hektisch ihr Zeug zusammenraufen, bevor ich ihr entsetzt und etwas schadenfroh ein: "Oh dear, look you`ve missed a spot!" entgegen rief. Was dann geschah, weiß jeder Mann, der schonmal eine Frau im puren Stress gesehen hat.