Selten genug habe ich die Gelegenheit Vormittags an meinem Schreibtisch zu sitzen. Doch man verordnete mir drei Weicheitage wegen fehlender Stimme. Eben darum hatte ich heute Morgen auch mehr Zeit mich unserer Tageszeitung und deren Beilagen zu widmen. Welch ein (zweifelhafter) Genuss!
Unsere Stadt bietet genaugenommen die Auswahl zweier Tageszeitungen, welche sich mit Kleinststadtjournalismus zu übertrumpfen versuchen. In der heutigen Ausgabe informiert die Zeitung meiner Wahl über einen Tanzkursus für ältere Mitbürger mit Rollatoren. Wow! Das nenn' ich innovativ: Sie haben nie einen Tanzpartner gehabt, oder haben aus rein biologischen Gründen keinen mehr? Kein Problem! Hier wird Ihnen geholfen! Tanzen Sie mit Ihrem Rollator! Der ist zwar etwas steif und ungelenkig - aber in Ihrem Alter darf man (a) keine großen Ansprüche stellen und (b) wäre Ihr(e) Lebenspartner(in) ohnehin kein junger Hüpfer mehr.
Aber darüber wollte ich gar nicht schreiben. Es wird die Zeit kommen, in der ich mich selbst über derartige Angebote freuen werde. Viel mehr ins Auge gefallen ist mir eine Werbebeilage von einem Elektronikfachgeschäft. Die Produkte, die dieser Fachmarkt anbietet erscheinen mir (Baujahr 1959) teilweise wie von einem anderen Stern mit ihren Apps, Bites und weißdergeierwas. Doch, ha! Es werden auch Waschmaschinen vorgestellt! Die kenn ich noch von meiner Mami. Ich hab' natürlich auch eine. Schon lange!
Umso erstaunter war ich, als ich beim genaueren Studieren der Anzeige erkennen musste, dass auch an der Technik meiner hochqualifizierten Markenmaschine mit 30 Jahren Garantie der Zahn der Zeit nagt. Die Maschine aus dem Prospekt verfügt doch tatsächlich über ein 'PetHair Remove'! Toll, oder? Meine Begeisterung schlägt Wellen. Ein Tierhaarentferner! Ja wohin entfernt die Maschine die denn?! Wahrscheinlich ins Flusensieb! Das hat meine Maschine auch schon!
Flusensieb=PetHair Depot! Vom PetHair Remove dorthin deportiert. Es lebe die Technik. Wenn ich mir vorstelle, dass meine 75-jährige Schwiegermutter, die außer dem Sächsischen keiner anderen Fremdsprache mächtig ist, loszieht, um sich eine Waschmaschine zu kaufen und dann vor einer PetHair Removable Maschine steht...........diese Schmach hat sie nicht verdient!
Nochmal zurück zu meiner guten Waschmaschine, die immer noch in der Garantiezeit liegt: also die verfügt auch über verschiedene Programme: 90°, 60°, 30°.......Kurzwaschprogramm, Wollwaschgänge....Wunderbar und ausreichend. Die Maschine aus dem Prospekt allerdings hat außer dem PetHair remove noch ein Outdoor-und Sportprogramm. Wie jetzt? Ein Outdoorprogramm!? Läuft die besonders gut und energiesparend im Freien? Oder kann man etwa bei Sauwetter das Regenwasser nutzen? Eine Waschmaschine mit Sportprogramm! Mein Personel Trainer? Welche Wahlmöglichkeiten stehen denn zur Vefügung? Rückenschule, Muskelaufbau , BMW (Bauch Muss Weg) oder BOP (Bauch -Oberschenkel-Po)? Oder macht meine Waschmaschine mit meiner Weißwäsche mit Hilfe des Outdoorprogramms in meinem Garten dann Situps?
Ehe ich mich hier verplappere, springe ich jetzt schnell in meine Mikrowelle und fahre damit in Warp-Geschwindigkeit zu diesem Elektrofachhandel. Es lebe der Fortschritt!
(Christine Eichhorst)
Donnerstag, 31. März 2011
Gastbeitrag: Mit der Waschmaschine zum Mond
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Samstag, 26. März 2011
Gastbeitrag: Wenn der Adler über den Bock gleitet
Was für die eine Hälfte der Menschheit die wohl schönste, spaßigste und entspannendste Aktivität der Welt ist, ist für die andere Hälfte das genaue Gegenteil. So zum Beispiel auch für mich. Jetzt mal ganz ehrlich: Wie soll es Menschen, die mit einer Sportlichkeit eines Medizinballs gesegnet sind, Spaß machen sich zu bewegen? Ich meine nicht von (A) nach (B). Sondern das sich Bewegen - nur damit man sich nicht nicht bewegt. Natürlich wird immer betont, wie wichtig Sport für die Gesundheit ist und dass man ganz herrlich neue Kontakte durch gemeinsame Aktivitäten knüpfen kann. Aber mal im Ernst: Wie viele Menschen haben sich mindestens zehn Jahre lang durch den Sportunterricht geschmuggelt in der Hoffnung beim Hochsprung nicht wieder gegen, sondern über diese Stange zu springen, die einen bereits aus weiter Ferne schadenfroh als Endgegner entgegen lächelt. Doch fangen wir mal ganz unten an: beim Bodenturnen.
Da gibt es die Sportgazellen, bei denen das Bodenturnen so graziös aussieht, dass man denken könnte diese Menschen seien bereits mit einer Rolle rückwärts und einem eleganten Ausfallschritt aus dem Geburtskanal gerutscht. Ich bin keine Gazelle. Eher eine Schildkröte. Oder ein Mammut. Ich bin nett anzusehen, vielleicht sogar eine Zierde meiner Art - aber durch brennende Reifen springen - sowas mache ich nicht! Statt einer flüssigen und würdevollen Bewegung endet das ganze Spektakel in bedauerlicher Regelmäßigkeit in einer reinen Tortur und einem Kampf mit meinen eigenen Gliedmaßen.
Die nächste Stufe der Erniedrigung ist das Bockspringen. Wo andere geschmeidig wie ein Adler über den Bock gleiten, springen andere mit voller Wucht gegen dieses Hindernis und landen letztlich mit aufgerissenem Bein auf dem Boden – unter dem Bock begraben. Was ein Spaß! Weiter geht es mit dem Erklimmen von Seilen - beziehungsweise Stangen. Entschuldigung, aber da wo ich herkomme sind Frauen, die an Stangen herumturnen meistens von Berufswegen Träger von Geschlechtskrankheiten. Aber nun gut, auch hier gibt es die Exemplare, die den Eindruck erwecken, dieses Herumgehample sei die einzig richtige Weise sich fortzubewegen und die Häuser und Straßen hätten doch bitteschön senkrecht gen Himmel erbaut werden sollen.
Gut gut, das waren bisher alles Sportarten, die mit Geräten zu tun hatten. Ballsport ist besser meint ihr? Falsch! Ziel bei den meisten dieser Sportarten ist es einen Ball in das gegnerische Tor, in den gegnerischen Korb oder auf das gegnerische Feld zu befördern und somit seiner Mannschaft zum Sieg zu verhelfen. Eigentlich ganz einfach…eigentlich. Ich hingegen habe im Laufe der Zeit zwei Mechanismen entwickelt, die mich vor allzu schweren Verletzungen schützen sollten:
Möglichkeit 1: Dem motivierten Lauffluss der Gruppe anschließen und so zu tun als würde man gerne den Ball bekommen. Man kommt natürlich nicht gegen die Alphamännchen an, die mit atemberaubenden, koordinierten Bein- und Wurfbewegungen das Spiel im völligen Alleingang über die Bühne bringen. Fazit: Moppelkotze!
Variante 2: Das regungslose Mikadostäbchen. Wer sich bewegt verliert. Hier versucht man sich so lange es geht aus dem Spielgeschehen heraus zu halten, ohne auch nur den Anschein erwecken zu wollen, dass man sich wirklich für den Ausgang dieses Spiels interessiert. Bevorzugt wird diese Variante vor allem beim Volleyball, wobei hier meist tatsächlich ein viel zu langsamer Reiz-Reaktions-Mechanismus stattfindet und man erst nachdem der Ball vor einem auf dem Boden landet, einen Schritt zur Seite macht, damit dieser auch ungehindert weiter rollen kann. Fazit: Irgendwann kann man die Ballart durch den bloßen Aufprall auf's Gesicht erraten. Das ist doch schonmal' was!
Wer also noch immer der Meinung ist Sport sei gesund und fördere die Chance soziale Kontakte zu knüpfen hat Recht: Sport ist gesund für die Lachmuskeln, denn sich so herrlich zu blamieren schafft man nirgends so leicht wie beim Sport und Kontakte zu knüpfen ist hier auch viel einfacher. All die netten Sanitäter und das besorgte Krankenhauspersonal, das einen jede Woche aufs Neue freundlich in Empfang nimmt, würde man ohne diese erheiternde Tätigkeit niemals oder erst sehr viel später kennenlernen.
(Gastbeitrag, in dem garantiert neben diversen schmerzhaften Sportarten auch alle Tiere dieser Erde vorkommen. Vielen Dank dafür - Jennifer Santangelo - via www.censoredmagaz.in)
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| Es gibt für Jeden die passende Sportart |
Die nächste Stufe der Erniedrigung ist das Bockspringen. Wo andere geschmeidig wie ein Adler über den Bock gleiten, springen andere mit voller Wucht gegen dieses Hindernis und landen letztlich mit aufgerissenem Bein auf dem Boden – unter dem Bock begraben. Was ein Spaß! Weiter geht es mit dem Erklimmen von Seilen - beziehungsweise Stangen. Entschuldigung, aber da wo ich herkomme sind Frauen, die an Stangen herumturnen meistens von Berufswegen Träger von Geschlechtskrankheiten. Aber nun gut, auch hier gibt es die Exemplare, die den Eindruck erwecken, dieses Herumgehample sei die einzig richtige Weise sich fortzubewegen und die Häuser und Straßen hätten doch bitteschön senkrecht gen Himmel erbaut werden sollen.
Gut gut, das waren bisher alles Sportarten, die mit Geräten zu tun hatten. Ballsport ist besser meint ihr? Falsch! Ziel bei den meisten dieser Sportarten ist es einen Ball in das gegnerische Tor, in den gegnerischen Korb oder auf das gegnerische Feld zu befördern und somit seiner Mannschaft zum Sieg zu verhelfen. Eigentlich ganz einfach…eigentlich. Ich hingegen habe im Laufe der Zeit zwei Mechanismen entwickelt, die mich vor allzu schweren Verletzungen schützen sollten:
Möglichkeit 1: Dem motivierten Lauffluss der Gruppe anschließen und so zu tun als würde man gerne den Ball bekommen. Man kommt natürlich nicht gegen die Alphamännchen an, die mit atemberaubenden, koordinierten Bein- und Wurfbewegungen das Spiel im völligen Alleingang über die Bühne bringen. Fazit: Moppelkotze!
Variante 2: Das regungslose Mikadostäbchen. Wer sich bewegt verliert. Hier versucht man sich so lange es geht aus dem Spielgeschehen heraus zu halten, ohne auch nur den Anschein erwecken zu wollen, dass man sich wirklich für den Ausgang dieses Spiels interessiert. Bevorzugt wird diese Variante vor allem beim Volleyball, wobei hier meist tatsächlich ein viel zu langsamer Reiz-Reaktions-Mechanismus stattfindet und man erst nachdem der Ball vor einem auf dem Boden landet, einen Schritt zur Seite macht, damit dieser auch ungehindert weiter rollen kann. Fazit: Irgendwann kann man die Ballart durch den bloßen Aufprall auf's Gesicht erraten. Das ist doch schonmal' was!
Wer also noch immer der Meinung ist Sport sei gesund und fördere die Chance soziale Kontakte zu knüpfen hat Recht: Sport ist gesund für die Lachmuskeln, denn sich so herrlich zu blamieren schafft man nirgends so leicht wie beim Sport und Kontakte zu knüpfen ist hier auch viel einfacher. All die netten Sanitäter und das besorgte Krankenhauspersonal, das einen jede Woche aufs Neue freundlich in Empfang nimmt, würde man ohne diese erheiternde Tätigkeit niemals oder erst sehr viel später kennenlernen.
(Gastbeitrag, in dem garantiert neben diversen schmerzhaften Sportarten auch alle Tiere dieser Erde vorkommen. Vielen Dank dafür - Jennifer Santangelo - via www.censoredmagaz.in)
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Mittwoch, 16. März 2011
Atome spalten das Land
In dieser schweren Zeit sind auch meine Gedanken bei den Menschen in Japan, die von einer verheerenden Katastrophe nach der Anderen heimgesucht werden. Und noch ist nicht abzusehen, wie dramatisch die Auswirkungen des havarierten Atomkraftwerkes in Fukushima sein werden. Umso wütender werde ich, wenn ich sehe, wie eine deutsche Bundesregierung völlig unverfrohren unter dem Mantel der Anteilname auf dem Rücken der Opfer populistischen Wahlkampf betreibt.
Noch vor wenigen Wochen boxte die Bundesregierung um unsere allerliebste Hosenanzugträgerin eine nicht unerhebliche Laufzeitverlängerung für deutsche Kernkraftwerke durch die politischen Instanzen. Damit muss man nicht einverstanden sein. Doch zeigt die Entscheidung zumindest eine gewisse Beharrlichkeit und Konsequenz, welche die Merkel'schen Breiredner in der Vergangenheit oft genug haben vermissen lassen.
Jetzt, wo Japan am Rande einer Nuklearkatastrophe steht, drehen sich dann plötzlich die selben Entscheider in den Wind der Greenpeace'ler und wedeln eifrig die Fähnchen derer, die sie noch vor Kurzem in hitzigen Debatten über Sinn und Unsinn von Kernkraft als ignorante Ökofutzis abgetan hatten. Mal im Ernst: Als Wissenschaftlerin - und das ist Frau Dr. Merkel nunmal - ist man doch entweder pro Kernkraft oder dagegen. Ist man dagegen, beugt man sich von Anfang an nicht dem Druck der Energiekonzerne, sondern entscheidet nach bestem Wissen und Gewissen gegen eine Laufzeitverlängerung. Ist man aber dafür, dann hat man aber bitteschön auch für seine Meinung einzustehen - auch, und als Spitzenpolitiker erst Recht dann, wenn eine derartige Katastrophe passiert und sich dadurch ganz selbstverständlich eine vielköpfige Gegenbewegung auftut.
So, nach diesem hektischen Rückzieher, muss ich mir aber die Frage stellen, auf welcher Fundierung die Angela die Laufzeitverlängerung überhaupt befürwortet hat. Entweder, ihr war die Gefährlichkeit einer Technologie, die auf Materialien basiert, die von Menschen nicht zu kontrollieren ist, nicht ausreichend bekannt - dann hat diese Frau an der Spitze eines Landes mit über 80 Millionen Einwohnern nichts zu suchen. Oder, ihr waren die Risiken durchaus bewusst und hat sich dennoch - vermutlich im Sinne der Wirtschaft und gegen die Sicherheit des Volkes - für AKWs entschieden. Dann Frau Dr. Merkel - sind sie ein Arschloch!
Noch vor wenigen Wochen boxte die Bundesregierung um unsere allerliebste Hosenanzugträgerin eine nicht unerhebliche Laufzeitverlängerung für deutsche Kernkraftwerke durch die politischen Instanzen. Damit muss man nicht einverstanden sein. Doch zeigt die Entscheidung zumindest eine gewisse Beharrlichkeit und Konsequenz, welche die Merkel'schen Breiredner in der Vergangenheit oft genug haben vermissen lassen.
Jetzt, wo Japan am Rande einer Nuklearkatastrophe steht, drehen sich dann plötzlich die selben Entscheider in den Wind der Greenpeace'ler und wedeln eifrig die Fähnchen derer, die sie noch vor Kurzem in hitzigen Debatten über Sinn und Unsinn von Kernkraft als ignorante Ökofutzis abgetan hatten. Mal im Ernst: Als Wissenschaftlerin - und das ist Frau Dr. Merkel nunmal - ist man doch entweder pro Kernkraft oder dagegen. Ist man dagegen, beugt man sich von Anfang an nicht dem Druck der Energiekonzerne, sondern entscheidet nach bestem Wissen und Gewissen gegen eine Laufzeitverlängerung. Ist man aber dafür, dann hat man aber bitteschön auch für seine Meinung einzustehen - auch, und als Spitzenpolitiker erst Recht dann, wenn eine derartige Katastrophe passiert und sich dadurch ganz selbstverständlich eine vielköpfige Gegenbewegung auftut.
So, nach diesem hektischen Rückzieher, muss ich mir aber die Frage stellen, auf welcher Fundierung die Angela die Laufzeitverlängerung überhaupt befürwortet hat. Entweder, ihr war die Gefährlichkeit einer Technologie, die auf Materialien basiert, die von Menschen nicht zu kontrollieren ist, nicht ausreichend bekannt - dann hat diese Frau an der Spitze eines Landes mit über 80 Millionen Einwohnern nichts zu suchen. Oder, ihr waren die Risiken durchaus bewusst und hat sich dennoch - vermutlich im Sinne der Wirtschaft und gegen die Sicherheit des Volkes - für AKWs entschieden. Dann Frau Dr. Merkel - sind sie ein Arschloch!
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Freitag, 4. März 2011
Unser Star für Libyen
Das ist Claus Weselsky. Seines Zeichens Vorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer - oder kurz und deshalb für Leute wie den Claus besser zu merken: GDL. Bei den Meisten von Euch wird dieser Verein in den vergangenen zwei Wochen durch wiederholte Warnstreiks zu zweifelhaftem Ruhm gelangt sein. Ganze drei Mal innerhalb der letzten zwei Wochen rief der Claus - und damit die GDL - Lokführer im ganzen Land dazu auf, Fähnchen zu schwenken, anstatt Züge zu lenken. Die aus persönlicher Sicht zwar durchaus nachvollziehbaren - aber aus volkswirtschaftlicher Perspektive haltlosen Gründe für den Arbeitskampf möchte ich an dieser Stelle nicht beleuchten - viel mehr interessieren mich die Talente, die den Claus zu einem aussichtsreichen Bewerber auf den Posten als Super-Diktator in Ägypten, dem Jemen oder Libyen machen würden.
Da wäre beispielsweise sein unvergleichlicher Umgang mit der 'Wirklichkeit'. Ich spreche bewusst nicht von der 'Wahrheit', da ich mir nicht sicher bin, ob der Claus diese nur bewusst verdreht - oder ob er seine gebetsmühlenartigen Predigten tatsächlich glaubt, mit denen er das Volk bequem von der Frankfurter Gewerkschaftszentrale aus seit Wochen langweilt. Ein Evergreen ist etwa diese Aussage: "Mit den Streiks wollen wir die Bahn treffen - nicht die Kunden.". Logisch. Schließlich ist das doch für den Kunden hübsch anzusehen, wenn hunderte Lokführer lustig verkleidet Fähnchen schwenken und Pfeifchen trillern. Bahnfahren um anzukommen kann man doch die restlichen 362 Tage im Jahr. Und damit dieses Spektakel auch wirklich viele Menschen mitbekommen können, ist der Claus obendrein so nett und legt den Arbeitskampf mitten in den morgendlichen Pendlerverkehr. Toll, der Claus!
Jeder könne sich ja auf die Verzögerungen und Ausfälle vorbereiten, lautet eine andere Phrasenschwein-Floskel des Gewerkschaftlers und klingt dabei irgendwie, als stamme sie aus einem chinesischen Glückskeks, statt aus der Feder eines ernst zunehmendem, denkenden Menschen. Die Reisenden hätten sich informieren müssen, hätten auf andere Verkehrsmittel umsteigen können oder am Besten gleich Urlaub nehmen sollen! Mit der Realität - also all dem, was sich außerhalb der kaugummibunten Welt des Herrn Weselsky abspielt - hat das natürlich wenig zu tun. So hält es die GDL nur selten für nötig Informationen darüber zu veröffentlichen, wo genau denn, welche Strecken bestreikt werden sollen. Dass da irgendwo ein Fehler im System ist, hat der Claus auch schon gemerkt. Deshalb fuhr der am Freitag auch nicht mit der Bahn zurück nach Frankfurt, wie er in einem Radiointerview zugab, sondern nahm sicherheitshalber das Auto. Auf die Frage, ob die GDL wisse, dass die Streiks vor allem Berufspendler treffen würden, antwortete er obendrein: "Das geht nicht anders. Aber wir werden das richtige Maß finden.". An dieser Stelle möchte ich in Rücksichtnahme auf mein Wohlbefinden gar nicht wissen wie der selbstverliebte Bleistiftschubser und Zahlenakrobat dieses Maß denn definiert. Wenn ich wüsste wie viele Pendler erst ihren Job verlieren müssen, wichtige Klausuren versäumen sollen, oder teuer gebuchte Flüge verpassen müssen, damit der Auto-fahrende Obergewerkschaftler die Grenze überschritten sieht, würde mir vermutlich übel werden.
Das bringt uns automatisch zum dritten - und dem vielleicht wichtigsten Charakterzug vom Claus: eine fast schon unverschämt selbstbewusste Fehleinschätzung seiner Aufgaben und dem, was er eigentlich erreicht. In der Welt vom Claus sollen die ungemein unzufriedenen Lokführer durch die Niederlegung ihrer Arbeit die ungemein geizigen Transportunternehmen zu mehr Kooperation in den Verhandlungen um einen neuen Tarifvertrag zwingen. Im Rest der Welt werden Fahrgäste, die aus beruflichen Gründen auf die Bahn angewiesen sind in Geiselhaft gehalten, um auf dem Rücken der Lokführer die Unternehmen zu erpressen und das Weselsky-Ego zu profilieren. Die Tatsache, dass viele Lokführer mit der aggressiven Streiktaktik gar nicht einverstanden sind und lieber Lokomotive fahren würden, anstatt als Blitzableiter für den Frust der zurecht verärgerten Fahrgäste zu dienen, setzt der Claus'schen Selbstverherrlichung obendrein das Hütchen auf.
Claus Weselsky am 15.02.2011 im Tagesspiegel:
"Es kann jeder mit der Bahn fahren. Die Frage ist, ob man beeinträchtigt wird. (...) Zu früh können wir das nicht machen [warnen, Anm. d. Red.], weil sich die Arbeitgeber sonst darauf einstellen und die Wirkung der Streiks verpuffen würde. Wir wollen die Interessen der Kunden berücksichtigen, müssen aber Druck auf die Arbeitgeber ausüben, um zu einem Tarifvertrag zu kommen."
Wortbar:
2011,
Bahn,
Claus,
Deutsche,
Diktator,
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Gewerkschaft,
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Tarifstreit,
Verhandlung,
Warnstreik,
Weselsky
Mittwoch, 2. März 2011
Lieblink des Monats: www.kauflayouts.com
Design, oder nicht sein? Diese Frage stellt sich nicht länger. Für all die Werbetreibenden, deren Goldesel mal wieder streiken (liegt ja gerade voll im Trend...), bei denen das Brainstorming mehr Storm als Brain in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit verursacht und deren Tag mit 24 Stunden immer noch zu kurz ist, bietet ein befreundetes Unternehmen jetzt die Rettung:
So kann man auf www.kauflayouts.com bald Layouts von professionellen Designern kosten- und nervenschonend kaufen, downloaden und diese dann ganz nach Belieben bearbeiten. Sei es für Visitenkarten, Flyer, private Einladungskarten oder andere kreative Produkte, mit der großen Auswahl aus über 40 verschiedenen Themengebieten, ist für jeden Anlass das passende Motiv dabei. Toll oder? Ich find's gut.
Damit das fertige Produkt später nicht an einer schlechten „Ausdrucksweise“ scheitert, wird es zudem einen Druckservice auf der Seite geben, der dafür sorgt, dass man seine Projekte kostengünstig und hochwertig ausdrucken kann.
Für jeden, der also nicht mehr länger auf Standardgrafiken setzen will und trotzdem keine rechtlichen Probleme durch die Nutzung von Layouts anderer bekommen will, wird diese Seite genau das Richtige sein.
Wer nun Interesse bekommen hat von Anfang an seine Layouts mit anzubieten, kann einfach eine E-Mail an info@kauflayouts.com schicken und eine Übersicht seiner Layouts mit anfügen. Meiner Erfahrung nach antworten die Jungs und Mädels recht fix auf Einsendungen und sind freundlich und fair in der Auswahl. Wenn ihr also ein Paar Layouts auf der Platte rumfliegen habt, gebt der Geschichte eine Chance :)
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