Seit Monaten stelle ich mich an Kassen bevorzugt hinter Männer. Gerne über 50 - um zu gucken.
Nein, ich will keinen anbaggern, ich betreibe Studien zu reinen Selbstzwecken ;-) und kann seit einiger Zeit vorhersagen, wie sich man(n) an der Kasse benimmt - und das im Vergleich zu Frauen. Im Grunde genommen verwundert es mich, dass noch kein Mann an der Kasse von einem Pulk Frauen bedroht wurde. Oder geteert und gefedert...
(...) Der Mann legt seine Sachen nach dem schon beschwerlichen Ritt durch den Supermarkt aufs` Band und verschwendet dabei keinen einzigen Gedanken ans Einpacken. Während manche Frauen die schweren Sachen zuerst aufs` Band packen (kommen unten in den mitgebrachten Korb), ist dieser Gedanke dem Mann fremd.
Und nun beginnt das Drama: Der Mann ist also dran und die Kassiererin zieht die Waren über den Scanner. Mann ist paralysiert und begleitet jedes Scannen mit erstaunter Kenntnisnahme. Derweil stapelt sich das Einkaufsgezeugs hinter der Kasse. Mann unternimmt aber nix. Gar nix. Sondern guckt. Ist die Kassiererin hübsch und jung, kann er sich gar nicht mehr konzentrieren.
Wenn die Kassiererin fertig ist, liegt dann also in der Regel der gesamte Einkauf hinter der Kasse, während Mann noch auf ebensolche starrt. (An dieser Stelle hat jede von mir beobachtete Frau schon ihren Einkauf verstaut, im Körbchen, im Einkaufswagen und meinetwegen in der Supermarkttüte).
Nun beginnt das eigentliche Drama. Die Kassiererin will, für Mann völlig überraschend, Geld und rüttelt jenen aus seinem Scannerkoma. Nun muss er sein Geld suchen (Frau hält das i.d.R. schon in der Hand). Umständlich wird in der hinteren Hosentasche das Teil aus ebensolcher gefischt um verwirrt noch mal nach dem Betrag zu fragen. Ebenso umständlich wird dann im Portemonnaie das Geld gesucht und bezahlt. Aus der Bahn geworfen wird der Mann, so er nach 'Deutschlandcard *flöt*?' gefragt wird. Während er sich das erklären lässt, geht ein Raunen durch die hinter ihm stehenden Frauen, denn der EINKAUF liegt immer noch so wie von der Kassierein dahingeschoben und er wird über Vorzüge des Punktesammelns aufgeklärt.
Nun bekommt er sein Wechselgeld. Verwirrungen rund um die Kartenbezahlung erspare ich uns an dieser Stelle, aber der Gedanke liegt manchmal nahe, dass nie ein Mann sein Geld vom Geldautomaten holt... Das Wechselgeld/die Karte wird umständlich verstaunt und die Börse langsam und sicher wieder hinten in die Hosentasche gestopft.
So. Und nun möchte mann gehen. Aber MIST. Da liegt der Einkauf. Wenn die Frauen hinter ihm Glück haben, kann er das Zeug tragen. In einem Arm. Oder hat eine Tasche dabei.
Wenn es dumm läuft - so bei mir neulich - wollte Mann den Edeka-Tragekorb mitsamt der Waren mitnehmen... 'Äh, da müsste ich jetzt Pfand berechnen...', sprach die Dame an der Kasse.
Aber - durchaus häufiger - hat Mann ein Tragegerät dabei und beginnt NUN (nach Abschluss des Bezahlens und Verstauens der Geldbörse) den Einkauf einzupacken. UND DAS DAUERT.
Pfiffige Kassiererinnen starten nun bei der nächsten Frau den Scanvorgang und reichen ihr die Waren rüber in den bereitgehaltenen Korb.
Und manchmal ist die Frau mit dem Bezahlen aus dem bereitgehaltenen Portemonnaie eher fertig als mann mit dem Wegpacken seines Krams, der vor ihr bezahlte.
*uff*.
(...)
Andrea (via www.babyzimmer.de)